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Eine Ärztin, die schon seit langer Zeit an einem Gehirntumor leidet, den sie aber bislang mit einem Medikament im Griff hatte, besucht ihren Mann, der ein Buch schreibt und sich mit der Schwester der Ärztin in eine Waldhütte zurückgezogen hat. Doch an diesem Ort werden die drei von einem geistesgestörten Patienten der Ärztin überfallen und zu entwürdigenden Spielen gezwungen.

Der Film beginnt wie ein eher gewöhnlicher, moderner, deshalb aber nicht minder spannender Psychothriller, entwickelt sich aber schließlich zu einem höchst beeindruckenden Seelenportrait der krebskranken Hauptfigur. Trotz des vermutlich eher geringen Budgets liefert Regisseur Paul Fox hier einen ordentlich inszenierten, albtraumhaften Film ab, bei dem auch die Darsteller größtenteils überzeugen können. Und nachdem man als Zuschauer, der gar nicht allzu viel erwartet, sondern nur gut unterhalten werden will, schon in den ersten zwei Dritteln dank der schweißtreibenden Handlung voll auf seine Kosten kommt, bekommt man in der Schlussphase des Films überraschender Weise noch etwas ganz Außergewöhnliches geboten: Der Film bleibt nicht bedeutungslose Unterhaltung, sondern steigert sich – wie ein Film von David Lynch, möchte ich fast sagen – in die verwirrende Darstellung der seelischen Abgründe der kranken Ärztin hinein, wodurch er sein bisher leicht konventionelles Vorgehen entschuldigt und ausgleicht, und letztendlich als eindrucksvolles, tiefsinniges Kammerspiel in Erinnerung bleibt.

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