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Rette sich wer kann! Wir werden schon wieder angegriffen von fiesen Aliens aus dem All. Sie wollen die Welt vernichten, oder was noch schlimmer ist, die USA. Da wir mittlerweile tolle Überwachungstechniken für den Luftraum haben, buddeln sie sich diesmal nach unendlich langer Zeit aus dem Boden aus und legen mit ihren schwer bewaffneten Dreibeinern alles in Schutt und Asche.

Steven Spielberg wollte ein düsteres Szenario kreieren ohne eine Portion Humor. Den hatten wir schon vorher bei Filmen wie „Mars Attacks!" (freiwillig) und bei „Independence Day" (teilweise unfreiwillig). Beiden Filmen war allerdings eins gemein: Sie konnten zumindest gut unterhalten, was Spielberg leider über weite Strecken nicht schafft. Nur gute Tricktechnik reicht eben doch nicht.

Der Anfang kommt noch recht viel versprechend daher: Das unheilvolle Unwetter ist gut in Szene gesetzt und die ersten Krater im Boden weisen auf eine unbekannte Katastrophe hin. Die Maschinen erheben sich aus dem Boden und pulverisieren mittels Laserkanonen alles Leben in ihrer Umgebung. Die Menschen fliehen panisch von dannen, das Militär ist ratlos.

Ein großes Problem ist der nach der Eingangssequenz beginnende Leerlauf des Filmes und die missratenen Charaktere in Gestalt der Familie Ferrier. Insbesondere Familienvater Ray Ferrier alias Tom Cruise ist völlig fehlbesetzt. Selten habe ich einen Schauspieler so lustlos gesehen. Als er mit seinen Kindern flieht - man will sich nach Boston zum Rest der Familie durchschlagen - geht die Dramaturgie vollends den Bach runter. Ferriers Sohn nervt nur ab, weil er sich dem Militär - wie heldenhaft - anschließen will (und das später auch in die Tat umsetzt), die Tochter schreit bei allen passenden und auch unpassenden Gelegenheiten ihre Angst heraus und Ray weiß nicht, wie es weitergehen soll, als ihnen das Auto geklaut wird. Unterwegs treffen sie in einem Versteck einen Typen namens Ogilvy, der langsam den Verstand verliert und den Außerirdischen laut schreiend an den Kragen will. Um nicht entdeckt zu werden von den näher kommenden Trupps der Aliens, tötet Ray den Typen, was eine weitere Unglaubwürdigkeit der Figur Ray Ferrier bedeutet.

Spielberg versucht krampfhaft, das Grauen ohne amerikanisches Pathos zu inszenieren, was aber gerade zum Ende hin überhaupt nicht gelingen mag. Ray machte mittels Handgranaten einen Dreibeiner unschädlich. Ray entdeckt, dass sich Vögel auf bestimmte Stellen der Kampfmaschinen setzen und dass dort kein Schutzschild existiert. Ray trifft seine Familie in Boston wieder, wobei die Stadt selbst ansonsten so ziemlich zerstört ist. Rays Sohn taucht völlig unbeschadet wieder auf (Schnauze voll vom Militär?) und man fällt sich in die Arme. Spielberg kann nicht anders, er muss uns dieses Finale zeigen, nur so funktioniert Hollywood. Ich nenne es oberpeinlich.

Fazit: Spielbergs Verfilmung von H.G. Wells „Krieg der Welten" mag bis dato die düsterste Version sein, die Umsetzung scheitert allerdings an mangelnder Dramaturgie, wenig überzeugenden Schauspielern und einer Menge Unlogik. Enttäuschende Massenware, mehr nicht.

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