Was für ein Schrott....
Trotz der ursprünglich guten Story hat es uns "Spielberg" leider nicht für nötig gehalten den Esprit und den nahezu realistischen Flair von Well's Grundlage zu übernehmen. Die schwülstigen Charakterdarstellungen der Hauptpersonen, gepaart mit dem Schauplatz des Krieges Mensch versus Alien treibt nichtssagende Blüten an's Licht. Hier meine ärgsten Kritikpunkte (Zusammenfassung und Fazit haben bereits Andere würdig vertreten):
1.)
Cruise hat eine wirklich beschissene Synchronstimme bekommen. Da das aber auch ein dementsprechender Film ist kann man es wohl so stehen lassen.
2.)
Abgekupfert wurde in diesem Film von Signs, Titanic und MIB. Einige Kamerafahrten waren bereits so vorhersehbar und abgedroschen, daß es selbst Laien auffallen könnte. Und die tragische Familienstory der Mittelklassefamilie wurde bereits in unzähligen Filem wiedergekäut. Keine Ahnung was ich damit meine? Gut, ich fasse zusammen:
Geschiedenes Pärchen (Sie mit neuem Kerl a la´ Fitnesstrainer, Familienfreund und Kinderversteher) teilt sich die Fürsorge für zwei Blagen (Vater alleinstehend, hart arbeitend und ohne jegliche Kenntnisse über seine Kinder). Irgendwas passiert als er die Kinder gerade hütet (eine Tüte Mehl fällt um/die Milch kocht über/Aliens greifen an) und auf einmal wandelt sich der Versager-Vater in Superman, erkennt seine Kinder und ihre Bedürfnisse und wird zum beschützenden Übermenschen. Alles geht vorbei, er bringt die Blagen zurück und avanciert vom Rabenvater zum Vorzeigedaddy, der vielleicht nicht die Welt aber dafür die Kinder gerettet hat. E-K-E-L-H-A-F-T!!!
3.)
Cruise's Filmsohn bekommt in einer halbwegs zusammenhanglosen Szene plötzliche einen Patriotismusanfall und möchte gerne seinen jugendlichen Leichtsinn im Kampf mit den Aliens austoben. Nachdem Cruise sich eine halbe Tüte Popcorn vorher seiner Vaterschaft bewußt geworden war, hat er natürlich Schwierigkeiten seinen Sohn ins Gefecht ziehen zu lassen. Prinzipiell nachvollziehbar, allerdings von der Seite des Sohnes her etwas unlogisch:
Der Held, der seine kleine Schwester durch die Klaustrophobie, die Hysterie und vor allem ihre Erdnussbutterallergie begleitet hat- eben der, der unwissend durch Trümmer und Chaos wandelt und immer noch Zeit hat um seiner kleinen Schwester die Grundlagen Autogenen Trainings nahezulegen... Eben dieser junge Mann scheisst auf einmal auf den Spruch: "Geh nicht- tu's für deine Schwester!!!". Nicht doch.... Voller Ehrgeiz kommt er seinen Pflichten als junger Ami nach... Kämpfen! Unfähig, sich die Schnürsenkel zuzubinden, ein Notfall-Nahrungsmittelpaket zu packen (>es standen Nachos auf dem Tisch, er nahm Ketchup mit!) oder ein Sandwich zu schmieren möchte er gerne mal den E.T.'s zeigen, wo der Hammer hängt! Na dann mal los....
4.)
Die nahezu überhysterische Tochter wird während des Films zusehend ruhiger. Obwohl es apathisch wirken soll habe ich die Mauksperre dieser Rotzgöre genossen. ICH hätte ihr das Erdnussbuttersandwich gegeben....
5.)
Und natürlich... NATÜRLICH musste das Thema "Anschlag" mit dem direktem Nachgeschmack "11. September" vorkommen.
Sohnemann (zu dem Zeitpunkt immer noch unwissend) vermutet während einer wilden Autofahrt keck: "Terroristen"? "Ist es Europa"? Oh mann...
6.)
Und wo ist bitte der Sinn in diesem Ende??? Bakterien sind daran Schuld, daß die Aliens verlieren? Nochmal von vorne: Aliens planen den Überfall, kommen vor der Zeit des Menschen auf den Planeten um die Raumschiffe zu verbuddeln, können dann allerdings nicht in der Atmosphäre des Menschen überleben??? Und noch was: In den miesesten RTL Shows ("Die dümmsten Autofahrer der Welt") sieht man Wärmebildaufnahmen aus Hubschraubern von flüchtenden Tankstellenräubern. Die Außerirdischen verfügen über Raumschiffe und pulversisieren Menschen- haben dann aber leider nur einen Suchscheinwerfer um Menschen ausfindig zu machen??? Hätten sie nur RTL gesehen.....
7.)
Es dauert nur ein paar Zigarettenlängen, bis das erste Raumschiff zu sehen ist. Die Menschen vermuteten hinter den bisherigen Stromausfällen, Blitzen und seltsamen Formen am Himmel eine Art Elektrosmog. Nichts funktionierte, was in irgendeiner Form durch Strom betrieben wurde.. - Halt nein! Moment, das stimmt nicht ganz! Ein CAMCORDER funktionierte, der Besitzer filmte völlig entfesselt das sich gerade aus der Erde rausgrabende Raumschiff. Selbst nachdem der Mann pulverisiert wurde und alles auf die Erde fiel lief der Camcorder noch weiter. Ich wünschte Canon e.t.c. würden tatsächlich so stoßresistente Technik herstellen. Aber das bleibt vermutlich, genau wie ein gerechtfertigter Oskar für diesen Film, wirklich nur Zukunftsvision.