Review

Gleich am ersten Samstag nach Kinostart gab ich mir mit meiner Süßen die zweite Arbeit vom Duo Spielberg / Cruise. So sehr ich Steven Spielberg für seine vielen Erfolge und sein einmaliges, versatiles Talent bewundere, umso unbegreiflicher ist mir nach wie vor, wie sich ein Schablonendarsteller wie Tom Cruise so lange halten und zur Spitze der Schauspielergarde avancieren konnte! Wie auch immer... Tom Cruise spielt einen unsympathischen Hafenarbeiter, der an einem Wochenende den Vaterjob für seine kleine Tochter und seinen jugendlichen Sohn spielen muss, während seine Ex-Frau mit ihrem neuen Freund die Biege macht. Schon kurz nach Ankunft der Heranwachsenden tut sich über der Stadt ein Unwetter sondersgleichen auf. Der Himmel wird dunkelschwarz und plötzlich fallen Blitze, in denen sich Aliens befinden, vom Himmel und in die Erde. Kurz darauf schießen monströse, dreibeinige Maschinen aus dem Boden, gesteuert von den bitterbösen Aliens, die alles um sich herum dem Erdboden gleich machen. Nun heißt es: Rette sich, wer kann. Während das (kriegsähnliche) Chaos ausbricht, erwischt Cruise (mit Kindern im Schlepptau) natürlich den einzigen noch fahrenden Wagen (alle anderen Autos und elektrischen Geräte sind außer Gefecht gesetzt) und macht sich aus dem Staub. Was nun folgt, ist eigentlich nur ein Staffellauf von Haus zu Haus, denn die außerirdische Macht macht systematisch allem Leben den garaus.

All denjenigen, die sich den Film noch nicht gegeben haben, möchte ich einmal folgendes Amüsantes ans Herz legen; achten Sie doch mal während des Filmes auf die Nase von Tom Cruise. Spielt er in den ersten Minuten nur neben "No Name-Darstellern" und hat dabei die Nase ganz weit oben, so sinkt "Mister Scientology" bei der Begegnung mit Top-Darsteller Tim Robbins ganz tief in sich zusammen. Woran mag das liegen? Nun, ich denke, dass der meiner Meinung nach an Minderwertigkeitskomplexen (mag es an seiner Größe von unter 1,70 m liegen, oder etwa an seinem eigentlich mäßigen Schauspieltalent?) leidende Cruise sich während der Dreharbeiten mit dem "Pöbel" auch zivil stark und übermächtig fühlte - irgendetwas in dieser Richtung vermochte er jedenfalls auch nicht nach dem Fall der Klappe abstellen zu können. Als er dann im Film auf den über 1,90 m großen und ihm schauspielerisch noch weiter überlegenen Robbins trifft, merkt man, dass es mit dem Höhenflug plötzlich vorbei ist. Auch ansonsten kann ich an Cruise diesmal so gar kein gutes Haar lassen - die Rolle, die er spielt ist noch unsympathischer, als er ohnehin schon ist und selbst in schauspielerisch anspruchslosen Szenen versagt er sondersgleichen. Was ihm jedoch etwas den Kopf rettet, sind die Kinder, die beide nicht minder unsympathisch sind - die kleine Dakota Fanning kreischt während des ganzen Filmes sowas von nervig, dass man irgendwo hofft, bald ihr Blut von den Aliens durch die Gegend spritzen zu sehen. Der jugendliche Sohn ist soweit okay, jedoch stören seine patriotistischen Ansichten und Züge (ala Sohnemann zieht in den Krieg).

Zugegeben; der Film ist spannend und mitreißend aufgebaut. Zwar ist es lachhaft, wie wenig man von den Aliens zu sehen bekommt, da hätte man sich spannendere Dispute zwischen Mensch und Außerirdischem gewünscht, aber die dreibeinigen Kolosse, gepaart mit den furchteinflößenden Tonkulissen, vermögen zu packen! Dass die außerirdischen Eindrinlinge dann nach zwei Stunden einfach umkippen, weil sie mit den diesweltlichen Bakterien nicht zurechtkommen, verwundert zunächst, aber nach einer solchen Materialschlacht kann man verzeihen, dass am Ende des Filmes kein Geld mehr für eine handfeste Revolte von Seiten des Menschen war. Am Ende bleiben leider eine Menge Fragen offen; warum heißt der Film KRIEG DER WELTEN? - es bekriegen sich doch gar keine Welten, sondern unsere Muttererde wird doch lediglich angegriffen, ohne dass wir uns wehren können. Warum lässt sich Spielberg trotz des stereotypen Cruise auf Machoszenen ein (meine beispielsweise die Szene, in der Cruise kurz die Kellertür hinter sich schließt, Tim Robbins kalt macht und dann cool wieder rausmarschiert). Dass Cruise denn am Ende souverän eine extra freigeräumte Straße hochläuft, um seine von ihm offensichtlich ungeliebte Tochter bei seiner Ex abzuliefern und dort seinen eigentlich im Film gestorbenen (dass der Bengel dann doch noch lebt ist der größte Witz) Sohn antrifft, macht den Film leider ínsgesamt inhaltlich unterdurchschnittlich! 6 von 10 Sternen wegen der tollen Effekte und dem packenden Stil!

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