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Seit Jahren haben die Aliens die Erde beobachtet – jetzt schlagen sie zu!

Er war der Regisseur, der eingeschüchterten Kinogängern nach Jahrzehnten voller blutrünstiger Außerirdischer den Glauben an die Intelligenz und Güte unbekannter Lebensforschungen wiedergegeben hat. Seine Aliens waren wie z.B. in "E.T. – Der Außerirdische" (1982) oder "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" (1977) stets lächelnd ätherische Wesen und kleine, putzige Runzelgesichter, die nur das Beste für die ihnen unbekannten Menschen wollten. Mit seinem 200 Millionen Dollar Werk "Krieg der Welten" und zugleich teuersten Film aller Zeiten stellt Steven Spielberg alles in den Schatten (noch ausgenommen Roland Emmerichs "Independence Day") was es bisher zum Thema "Hinterlistige Außerirdische wollen die Erde platt machen" zu sehen gab. Denn in diesem Blockbuster verlässt Spielberg diesen zutiefst positiven Eindruck und macht die neuen Besucher zu gnadenlosen Invasoren.

Der geschieden lebende Mechaniker Ray Ferrier (Tom Cruise) liebt zwar seine Tochter Rachel (Dakota Fenning) und seinen Sohn Robbie (Justin Chatwin), doch trotzdem kommt er wieder einmal fast zu spät zu dem vereinbarten Termin, um auf seine Kinder übers Wochenende aufzupassen. Als er mit seinen Kindern in sein Haus geht und sie am nächsten Tag aufwachen, bricht plötzlich ein nie dagewesenes Unwetter aus. Gigantische Blitze schlagen mehrfach an der gleichen Stelle ein, der ganze Strom fällt, dicke graue Wolken verdüstern den Tag und selbst alle Autos werden stillgelegt. Als Ray auf die Strasse geht , um nach dem rechten zu sehen, wird er und alle anderen, Zeige eines Vorfalls, der das Leben aller auf der Erde für immer verändern wird. Denn was die Menschen zunächst noch für eine Naturkatastrophe halten, ist in Wirklichkeit eine Attacke von Außerirdischen, die schon lange die Erde beobachtet haben! Denn aus den Tiefen der Erde kommt etwas nach oben, das allen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Eine dreibeinige Maschine taucht auf, die in Sekundenschnelle alles in Schutt und Asche leckt. Der völlig schockierte Ray überlebt und hat nur ein Ziel: Er muss seine Kinder aus dem Haus holen, sie in den Wagen setzen und schleunigst verschwinden. Für Ray, seinen beiden Kindern und allen anderen Menschen beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen den Tod – denn der Krieg der Welten hat soeben begonnen!

Steven Spielberg ("Jurassic Park", "Der weiße Hai"), der mit Tom Cruise ja schon in dem exzellenten Science-Fiction-Thriller "Minority Report" zusammenarbeitete, legt mit seinem neuesten Werk Krieg der Welten eine absolut geniale Materialschlacht hin, bei dem George Lucas ("Star Wars") und seine Effektzauberer ein Jahr lang an den Trickszenen gebastelt haben. Denn die überwältigenden Spezial-Effekte sorgen hier für eine faszinierende Atmosphäre, knisternde Dauerspannung und unglaubliche Zerstörungswut, was schlicht und ergreifend der pure Wahnsinn ist. Denn hier kracht und rummst es im Sekundentakt einfach an allen Ecken und Enden. Die gewaltigen Blitz-Attacken von den gigantischen Kampfmaschinen der Außerirdischen reißen riesige Spalten in den Straßenasphalt, ungeheure Krater tun sich auf, kilometerlange Brücken werden zerstört, Tanklaster durch die Luft gewirbelt und ganze Häuserblöcke gehen in Flammen auf. Auch die atemberaubende Szene auf dem Schiff, in der Cruise und seine Filmkinder auf dem durchgeschüttelt werden ist ein kleiner Eindruck von dem was hier alles zerstört wird.

In "Krieg der Welten" stellt Steven Spielberg wie so oft in seinen Filmen einen einzelnen Mann, der für seine Familie kämpft, in den Mittelpunkt des unfassbaren Geschehens, und ob die Menschheit den brutalen Angriff der Aliens und der globalen Katastrophe übersteht, das alles hat der Regisseur mit seiner Verfilmung des H.G. Wells Klassikerroman von 1898 absolut hochspannend und actionreich perfekt inszeniert.
Darstellerisch wurde hier ebenfalls alles richtig gemacht. Tom Cruise ("Last Samurai", "Geboren am 4. Juli") kann hier zwar nicht ganz an seine absolut herausragende Leistung anknüpfen, die er in Collateral so grandios zeigte, doch auch hier wächst er in der Rolle des Vaters Ray Ferrier über sich hinaus - die Angst um seine Kinder, die Panik, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit – Inmitten eines kolossalen Effektegewitters agiert er einfach mitreißend. Dakota Fenning ("Mann unter Feuer", "Hide and Seek") zeigt eine tolle Leistung als Rays kleine Tochter Rachel und beweist wieder einmal das sie ein Mega-Talent besitzt. Tim Robbins ("Jacob’s Ladder", "Die Verurteilten") agiert in einer Nebenrolle als Ogilvy auch klasse. Der Rest der Besetzung kann ebenfalls mit tollen Leistungen überzeugen.
Doch trotz all meiner hohen Lobeshymnen habe ich auch was zu bemängeln. Man erfährt z.B. nicht warum die Aliens die Menschen einsaugen und ihr Blut dann rausspritzt doch dies ist nur kleiner Kritikpunkt was dem Film keinesfalls schadet. Dies ist dann eher das etwas enttäuschende und extrem kitschige Ende, bei dem sich Steven Spielberg meiner Ansicht nach hätte etwas anderes einfallen lassen sollen.

Fazit: Steven Spielberg inszenierte mit "Krieg der Welten" einen absolut atemberaubenden, packenden, spannenden und gigantischen Science-Fiction-Kracher der keine Wünsche übrig lässt, bei dem aber leider nur das schwache Ende dem Film einer noch höheren Wertung verwert bleibt!

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