Ich hab ja schon länger keine Kritik mehr verfasst aber bei "Krieg der Welten" konnte ich nicht mehr anders.
Es ist...mit allem Respekt, einer der schlechtesten Spielberg-Filme, die jemals heraus kamen.
Wenn in positiven Kritiken darauf eingegangen wird, wie oberflächlich und vorurteilsbeladen doch die "WotW"-Basher zu Werke gingen, so übersehen sie, dass Spielberg genau mit diesen Vorurteilen arbeitet.
Die Geschichte kennt ein jeder und sie ist auch nicht wirklich der Rede wert. Roland Emmerich, obwohl ich ihn und seine Werke aufgrund des aufgesetzten US-Patriotismus/Chauvinismus überhaupt nicht mag, hat schon einmal große Elemente aus dem Roman von H.G. Wells übernommen und ironisch bearbeitet. Genau daran krankt Spielbergs Version.
Sie ist völlig frei von jeder ironischen Brechung und kommt noch dazu mit einem Helden der vom "Ich kann ja nix"-Kranfahrer zum großen Helden mutiert. Der Mainstream-Zuseher ist es zwar schon gewohnt, der Hauptfigur dabei zuzusehen wie diese immer das richtige macht, doch wenn in den USA alle Autos liegen bleiben und Super-Ray(Cruise) als einziger checkt was zu tun ist, wenn ganze Landstriche nieder gemäht werden und nur der Unterschlupf von Cruise heil bleibt, wenn beim happy-end einzig die Familie von Ray in güldenen Herbsttönen im einzigen heilen Wohnblock lebt und dort offenbar ein nettes Wochenende verbracht hat, dann ist es mit der Toleranz lang vorbei.
Während Wells seinen Roman als Satire auf die britischen Kolonialkriege verstand - deshalb ja auch das überraschende und eigentlich vollkommen bescheuert wirkene Ende (Kritik an den überheblichen Briten) - inszeniert Spielberg derart ernst, dass es einzig unfreiwillig komisch wirkt.
"War of the Worlds" ist ein hanebüchener Sci-Fi-Mist, der dank der PR-Maschinerie zu unverhältnismäßiger Größe aufgeblasen wurde und dabei bis auf die ersten 10 Minuten maßlos enttäuscht!