Edel-Zelluloid aus Dänemark
In Zeiten, wo Fast Food-Produktionen aus Hollywood den Markt überschwemmen, Darsteller mit Botox unterspritzten Kataloggesichtern die Leinwände füllen und Oscarprämierungen mittlerweile den Wert einer leeren Pfandflasche erreicht haben, ist dieser Film fürwahr ein Leuchtstern am cineastischen Firmament, der den obwaltenden Kulturpessimismus zu beschwichtigen im Stande ist.
Worin besteht der Reiz dieses Films?
Adams Äpfel" besticht zunächst dadurch, dass plumpe, vorhersehbare Brachialkomik, Schauspieler mit Playmobil- Physiognomie und stereotypische Dramaturgie hier NICHT zu finden sind.
Der Film zeichnet sich durch eine Mischung von leiser-sublimer und zynisch-makabrer Komik aus, die im Wesentlichen Kommunikation und soziales Handlungsgefüge durchgängig so genüsslich färbt.
Schauspielerisch leisten alle Akteure Bemerkenswertes. Sie hauchen ihren Rollen ehrliche Lebendigkeit ein, formen gekonnt das jeweilig Charakterliche und staffieren maßvoll ihre Figuren mit vielen eigenwilligen Details aus.
Ich konnte mich in diese atmosphärische Grundstimmung recht schnell einwühlen und dem Streifen nach jedem Schauen wieder etwa Neues abgewinnen. Auch die Filmmusik ist grandios und harmoniert wundervoll mit der inhaltlichen Substanz.