Da sieht man ihn mal wieder: den Grund sich manchmal von dem amerikanischen anspruchslos gehaltenen Pop-Corn-Kino und unserem deutschen meist schauspielerisch und inszenatorisch schlechtem Idioten-Witz-Kino abzuwenden und sich dänische Filme reinzuziehen!
Schauspielerisch spielt hier mal wieder die erste Liga Dänemarks auf, da kommt KEIN deutscher Knallkopp von Möchtegernstar wie der dröge Liefers oder "unser-Mann-in-Hollywood"-Schweiger mit! Nicht umsonst sahen wir kürzlich erst Mads Mikkelsen als Bond-Bösewicht LeChiffre und davor mimte auch schon Thomsen in "Die Welt ist nicht genug" einen bösen Gesellen und trat auch in "Königreich der Himmel" auf. Dementsprechend wird hier an Charakterzeichnung und Ausdruck sehr viel Geboten - wichtig in einem Film der viel über Mimik rüberbringt, insb. in der Rolle des doch eher schweigsamen Adams.
Der Plot ist ebenso aller erste Sahne. Ich will keine Inhaltsangabe mache, sondern nur verraten, dass das Gute etwas unfreiwillig das Böse besiegt und das über einen doch sehr großen Umweg, der den Zuschauer sowohl verwirrt als auch überrascht. Dabei gibt es so einige skurrile Begebenheiten und Verhaltensweisen der 4 Hauptdarsteller die sowohl dramatisch wie auch saukomisch ausfallen können. Dazwischen eine gute Portion Mysterie, vielleicht auch eine Glaubensfrage. Und brutal wirds auch manchmal.
Fazit: Gelungener Beitrag eines großartigen Regisseurs und Drehbuchautors zum dänischen Kino. Tolle Schauspieler in einer absolut ungewöhnlichen und teils mehr als skurrilen Komödie voller irrer Typen. Eine schöne Geschichte mit tollem Ende und einer Prise göttlichen Einmischung. Zur Höchstwertung fehlt nur eines: die Deleted Szenes sind teilweise so komisch, die hätten bei einer Laufzeit von knapp 90 Minuten ruhig drin bleiben können.
9,5 von 10