Review

Adam, ein gewalttätiger Neonazi nimmt an einem Resozialisierungsprojekt teil, welches ihn als Ausgleichsangebot vor dem Knast bewahrt. Er wird von Ivan, dem Pfarrer empfangen und mit aufs das idyllisch gelegene alte Kirchengelände gebracht. Dort wohnen schon zwei ähnliche "Sozialfälle": Der Alkoholiker und Frauenbelästiger Gunnar und der arabische Tankstellenräuber Khalid. Diese scheinen auf dem besten Wege, wieder ins soziale Netz eingefügt zu werden. Doch was am Anfang wie die heile Welt aussieht, entpuppt sich als Netz von Lügen, Gaukelei und schönem Schein...

*ENTHÄLT GGF. SPOILER*

Nun, dieser Film ist eigentlich nur skurril. Wie sich der Handlungsstrang wandelt und man immer mehr von der verschrobenen Seite des Pfarrers mitbekommt, wie nach und nach das wahre Gesicht der Hauptdarsteller zum Vorschein kommt, wirkt sehr surreal.
Fast wie selbstverständlich spielt der Regisseur mit Gewaltelementen, die durch diese teils exzessive Übertreibung wieder lustig wirken. Jede der authentischen 4 Hauptpersonen sowie die urkomischen Dialoge zwischen ihnen machen diesen Film auf der einen Seite realistisch, allerdings auch ziemlich abgehoben. Die Diskussion über die Kekse oder die Szene mit den Krähen im Baum sind sensationell lustig.
Interessant ist der Wandel von Adam selbst, der per se schon als asozialer Unsympath daherkommt und zum Ende hin den empathischen positiven "Helden" darstellt.
Was der Film uns genau sagen will, kann ich allerdings noch nicht wirklich erkennen. Bis auf oben beschriebenen Wandel von Adam und der abstrusen Geschichte von Pfarrer Ivan sehe ich keine "Take-home-message". Adams Äpfel ist eine schöne Tragikomödie, perfekt vereint der Regisseur diese beiden Elemente und am Ende weiß man nicht, ob man weinen oder lachen soll. Herausragende schauspielerische Leistungen zeigen meiner Meinung nach Mads Mikkelsen als Pfarrer und Ulrich Thomsen als Nazi Adam.
Fazit: Ein wirklich sehenswerter Film ohne großes Budget aber mit umso mehr guter Geschichte und glaubhaften Darstellern. Egal, auf welche Art Film man steht, _dieser_ lohnt sich.
9/10 Punkte

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