Da ich sowieso ein großer Fan von dänischen Komödien bin konnte ich es kaum erwarten „Adams Äpfel“ zu sehen. Die Story ist eigentlich recht simpel. Der Neonazi Adam wird aus dem Knast entlassen und kommt in die gemeinde des Pfarrers Ivan, der sich um die Resozialisierung von Adam kümmern soll. Und da jeder ein Ziel vor Augen haben soll, welches er an diesem Ort verwirklichen soll, beschließt Adam einen Apfelkuchen aus den Äpfeln des Gartens zu backen.
Das ganze hört sich jetzt nicht gerade spannend sondern eher banal an, ist aber schlichtweg genial umgesetzt. Denn außer Adam befinden sich noch drei weitere Personen in diesem „Heim“. Da wären ein Vergewaltiger und Alkoholiker, ein Tankstellenräuber und eine schwangere Alkoholikerin. Diese Charaktere sind einfach wunderbar und besonders die Konflikte zwischen ihnen bringen einige lustige Situationen. Der beste ist allerdings der Pfarrer. Dieser hat in seinem ganzen Leben nur Pech gehabt. Sein Vater hat ihn als Kind vergewaltigt, seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, seine Frau hat Selbstmord begangen und außerdem hat er ein schwer behindertes Kind und einen Tumor im Kopf. Er hat ein sehr merkwürdiges Weltbild und glaubt der Teufel will ihn auf die Probe stellen. In seinen Augen hat er kein leid, sein Sohn ist nicht behindert und alles läuft gut. Er versucht immer nur die guten und positiven Dinge zu sehen und verdrängt alles Negative. Adam versucht ihm dann immer wieder die wahre Welt vor Augen zu führen und provoziert ihn ständig. Diese Konflikte zwischen dem Pfarrer und Adam sind gespickt mit bitterbösem Humor und machen einfach spaß anzuschauen. Der gesamte Film ist eine Mischung aus wirklich derbem schwarzem Humor aber auch traurigen und herzerwärmenden Szenen.
Fazit: Wer auf dänische Komödien steht sollte oder muss sich diesen Film anschauen, denn er wird sicher nicht enttäuscht werden. Aber auch alle anderen werden mit „Adams Äpfel“ etwas anfangen können wenn sie nicht gerade schwarzen Humor hassen und ausschließlich „Rosamunde Pilcher“ gucken (8/10)