Review

Kein Zweifel. Anders Thomas Jensen ist wohl der beste momentan aktive skandinavische Regisseur (yes sir, ich kenne Herrn von Trier). Adams Äpfel ist da nur ein erneuter Beweis. Selten in letzter Zeit einen Film gesehen, der so gekonnt Geschmacklosigkeiten mit Hintergründigem und bitteren Humor mit Herzerwärmenden gepaart hat.

War Jensen als Drehbuchautor schon immer eine Bank (Mifune) ist das hier für mich sein Durchbruch auf dem Regiestuhl. Die Umsetzung des Drehbuchs wirkt wirklich wie aus einem Guss, unverkennbar das hier EINER alle Fäden in der Hand hielt, was scheinbar doch unverkennbare Vorteile mit sich bringt.

Die Geschichte um den etwas realitätsentrückten Pastoren Ivan (großartig, Casino Royale Villain Mads Mikkelsen) und den nihilistische Neonazi Adam (Ulrich Thomsen) ist dabei so eine Art Bibel Allegorie, genauer gesagt eine Allegorie auf das Buch Iob, ohne dabei jedoch einen Moment Gefahr zu laufen irgendwie zu überladen zu wirken, was ja immer eine große Gefahr bei solchen Filmen ist. Vielmehr schafft es der Film wirklich einen federleichten Flow hinzubekommen. Man bekommt hier quasi den Anspruch um die Nase geschmiert ohne es eigentlich so genau mitzubekommen, macht sich aber noch Tage nach dem Film so seine Gedanken über das ein oder Andere.

Großartige bitterböse vielschichtigee politisch unkorrekte Komödie mit Elementen aus dem Dramatischen sowie dem Fantastischen (lief ja nicht ohne Grund letztes Jahr auf dem Fantasy Filmfest), was ja bei einer Adaption eines Bibel Stoffes auch nicht ausbleibt. Empfehlung!!!

08/10

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