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Am Ende des 21. Jahrhunderts ist eine unkontrollierbare Epidemie ausgebrochen, die einen großen Teil der Menschen infiziert und sie in Übermenschen verwandelt hat. Diese werden Hemophagen genannt und zeichnen sich durch schnelle Bewegungen, übernatürliche Kräfte und höhere Intelligenz aus. Allerdings müssen sie sich von menschlichem Blut ernähren. Das führt auch dazu, dass die Hemophagen bald nach und nach aus der Gesellschaft gedrängt und von der Regierung zum Abschuss freigegeben werden. Viele von ihnen verschwinden in Labors und auf die restlichen wurde eine ganze Armee gehetzt, die sie verfolgt und jagt.

Wie man nach einem wirklich gelungenen Equillibrium so eine Vollgurke drehen kann, würde ich Kurt Wimmer wirklich gerne einmal fragen. Ultraviolet balgt sich für mich mit Aeon Flux um die Krone in der Kategorie überflüssigster Actionfilm mit weiblicher Heldin und präsentiert sich genau so unterkühlt und seelenlos wie das verrutschte Faksimile, das hier Milla Jovovich verkörpern muß, über die man außer der gescheiterten Schwangerschaft wenig erfährt. Ok, nennt mich inkonsequent, als Alice in Resident Evil hat sie mir fast genau so gut gefallen, aber wenn dann nur noch die optischen Faxen zählen und die Story dabei nur zweite Geige spielt, paßt es dann nicht mehr.
Ich kenne jetzt zwar das zugrunde liegende Comic nicht, kann mir aber kaum vorstellen das diese düstere Hi-Tech Zukunft in Postkarten Hochglanzoptik dort auch vorkommt. Mal wieder ein klassischer Fall von Style over Substance, Hauptsache bunt und modern, wen kümmert es da schon, das man mit Motorrädern Wände bergauf fährt, Waffen sich aus dem Nichts materialisieren oder munter an der Zimmerdecke spaziert wird. Das ist alles einfach ein wenig too much, selbst wenn man durchgehen läßt das sich Violet mühelos gegen Dutzende Gegner schnetzelt, als stünde sie im Wettbewerb mit der Braut aus Kill Bill und den Crazy 88´s. Man soll bei Superheldenfilmen ja nicht unbedingt auf Realismus pochen, aber ein wenig im Rahmen der universellen Physik darf es sich doch abspielen.
Auch ein wenig mehr Härte hätte hier sicher nicht geschadet. Zwar sterben die zumeist gesichtslosen Soldaten oder Vampire, die hier als Hämophagen tituliert werden, allerdings genau so glattgebügelt wie ihre CGI Umwelt. Das wirkt alles ein wenig wie ein let´s Play Video eines Playstation 4 Actioners aber ohne vernünftige Story oder Charakteren.
3/10

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