Review

„Another Heaven“ ist mal wieder eine unebene Produktion aus dem guten, alten Japan. Fängt als Serienkillerkrimi an und taucht dann immer weiter in die Richtung Horror ab.
Allerdings kann man das Endergebnis recht gut als asiatische Variante von „The Hidden“ beschreiben, nur ohne Rock’n Roll-Einschlag.

Zwei weitere Attribute kommen einem gleichzeitig in den Sinn: stimmungstechnisch unausgewogen und viel zu lang. 132 Minuten hält kein Thriller seinen Spannungsbogen durch.
Dabei ist die Inszenierung grundsolide, schwankt aber dann noch zwischen DVD- und TV-Qualität. Zu Beginn, als der Killer ständig die Gehirne seiner Opfer zu leckeren Gerichten verarbeitet, kann man sogar richtig Spaß an dem Streifen zu haben. Das ist original japanischer Humor, wenn das Polizeiaufgebot nach dem Entdecken der Hirnsuppe komplett zum Reihern abtritt. Auch matschig und blutig ist das vom Feinsten.

Doch dann kippt das schöne Spiel in das übliche Ich-wechsel-mal-wieder-meinen-Wirtskörper-Schema und zunehmend dreht sich alles um einen gut aussehenden Polizisten und seine anhängliche Liebschaft, bzw. die Ablehnung derselben.
Gut verteilt kommen ein paar Stunts, etwas Action, doch der Film wirkt überladen und voll gestopft, der Drive wird in der Erzählwut abgewürgt. Gegen Ende nimmt der Film sogar noch die Wende ins Moralisch-Tragische und endet mit trauriger Note.
Dafür sind wenigstens die Schauspieler hier mal akzeptabel und vermeiden weitestgehend das Overacting. Nur das Genre wird ständig gewechselt und die zunehmende Blutarmut macht das alles nicht attraktiver.

Wen es also nicht stört, wenn die einzelnen Teile eines Films keine geschlossene Einheit bilden und die Storyline eigentlich schon abgedroschen, kann ja mal einen Blick riskieren. Es gibt definitiv Schlimmeres (5/10)

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