Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass aus diesem grundsoliden Ansatz über Serienkiller ein attraktiver Beitrag aus Japan hätte werden können, wenn ihm der Verlauf einer unausgegorenen Genremixtur und die überlange Laufzeit von knapp 135 Minuten nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten.
Man wollte mal wieder zuviele Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Deshalb hätte man gut daran getan, sich wie zu Beginn stringenter mit der Thematik der Leichenfunde und Gehirnen in Kochtöpfen zu beschäftigen, was die Cops bei Inspizierung des Tatortes reihenweise zum Erbrechen bringt. So herrscht anfangs eine blutig-makabere Stimmung, die durch kurze Humorszenen aufgelockert wird.
Doch im Verlauf will man zu viele Storyelemente einbinden, was nicht selten zu derben Durchhängern führt.
Im Mittelpunkt stehen dabei der junge Cop Manabu, dessen Freundin, die ständig angedackelt kommt und von ihm meistens verstoßen wird und natürlich der Hintergrund der Morde, der zunächst nur oberflächlich mit einem etwas abgedroschenen “Geist wechselt von Körper zu Körper , um durch ihn zu morden” abgetan wird.
In diesem Zusammenhang kommt es immerhin zu einigen Actionszenen, wie Verfolgung eines “Besessenen” über die Dächer einer Großstadt, spannenden Momenten wie die Annäherung einer verdächtigen Krankenschwester und unterhaltsamen Sequenzen, wie das falsche Spiel einer hübschen Studentin mit drei Typen.
Nur leider schwankt man stimmungsmäßig oft zu stark in Richtung Drama, bringt ausschweifend ruhige Szenen zwischen Cop und Freundin, Cop und Kollegen, Cop und Gerichtsmediziner und übertreibt es dabei heftig mit der Dialoglast, die das Geheimnis um die mysteriösen Morde kein Stück aufzulösen vermag und die Charaktere kaum interessanter erscheinen lässt.
Zuletzt schlägt man gar einen melodramatischen Weg ein, der in seiner Gefühlsduselei überhaupt nicht mehr mit dem packenden Einstieg harmonieren will.
Auch wenn das Finale mit CGI-Wasser und ausgebrochenem Feuer noch halbwegs Spannung erzeugen kann und der Titel eine rechtfertigende Erläuterung erhält, so schwinden Elemente wie Humor und Blutszenen zusehends und auch die recht fadenscheinige Bewandtnis, was es denn mit dem mordenden Phänomen auf sich hat, kann nicht wirklich überzeugen.
Die okayen Darsteller kommen zwar annehmbar gegen das fahrige Skript an, doch es fehlt insgesamt eine klare Linie, die die zahlreichen Zutaten ausgewogen verarbeitet.
Zwischen übernatürlichen Kräften, Entdecken von Morphium, Leichenfunden vor einem Hospital und der Zerstörung von Requisiten in der Pathologie mangelt es dem überlangen Geschehen zwischenzeitlich schlichtweg an Drive.
Mit weniger Dialogen und einer entsprechend knapperen Laufzeit hätte man gewiss mehr heraus holen können. So bleibt ein lediglich durchschnittlicher Beitrag zwischen Horror, Thriller, Mystery und Drama, der nur zeitweise überzeugt.
5 von 10