Brutale Morde halten die Polizei auf Trab, denn ein Serienkiller bringt immer wieder Menschen um, denen er das Gehirn entnimmt. Diese verwertet er in seinen kulinarischen Werken, mal als Eintopf, mal als Spaghetti Carbonara. Das MPD-Quartier steht zunächst vor einem Rätsel, doch mit der Zeit kristallisiert sich für zwei der Polizisten die unglaubliche Wahrheit heraus: der Täter, bzw. die Täterin scheint nicht menschlicher Natur zu sein. Einige Köpfe müssen noch dran glauben, bis der Frauenschwarm Manabu Hayase und sein Kollege der alten Schule losgelöst von ihren nichts ahnenden Kollegen auf eigene Faust Jagd auf das Wesen machen, das sich anscheinend verschiedener Menschen als Wirt bedient. Nach anfänglich groben Einstellungen von geöffneten Schädeln gepaart mit overactenden Darstellern, die die Polizei asiatisch debil wirken lässt, läuft dieser Genremix vornehmlich als Krimi weiter. Die Ermittlungen mithilfe eines Pathologen und vor allem der jungen Asako, die in Manabu verliebt ist, haben im Mittelteil leichte Längen und werden ohnehin nur zufällig vorangetrieben. Das Drehbuch bemüht sich trotz des fantastischen Themas um eine halbwegs realistische Darstellung ohne ein Feuerwerk an Effekten oder eine düstere Mysterystimmung zu erzeugen. Dadurch reicht "Another Heaven" zwar als kleine Unterhaltung für zwischendurch, kann aber in der Unentschlossenheit zwischen den Genres nicht voll überzeugen. Zumindest Mysteryfans kann man nur abraten, denn es gibt kaum Unheimliches, weder die Story noch die Bilder ringen dem Genre etwas ab. Horrorfans hingegen werden nur bedingt gefallen finden, denn abgesehen von der melancholischen Lovestory und dem dämlichen Ende will wohl niemand sehen, wie es dem Bösen im Himmel zu langweilig wurde, und es daher auf die Erde zurückkommt (es heißt doch eigentlich "Wenn es in der Hölle keinen Platz mehr gibt,..."). Was bleibt ist ein asiatischer Krimi mit kleinen Gags und diversen ebenso kleinen Anleihen in diversen Genres. Die Inszenierung unter der Fuchtel von Jôji Iida ("Ring: Spiral") bekleckert sich nicht gerade mit überschäumenden Neuheiten, die Actionszenen kennt man alle schon aus anderen Filmen, nur dass die meist nicht so lang gefasst sind. Unter'm Strich ein Gutmenschen-Epos, das den Genrefan eher vergrätzt, wenn der überhaupt nach über zwei Stunden noch hinschaut.
Fazit: Unentschlossener Genremix, der viele erreichen will, aber kaum etwas erreicht. 4/10 Punkten