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Das Raumschiff "Palomino" gerät von seinem verausberechneten Kurs ab und versehentlich in den Anziehungs-Bereich eines gigantischen schwarzen Lochs. Der Crew bleibt keine andere Wahl, als auf den stabil in einem Orbit um das Loch herumkreisenden Sternenkreuzer "Cygnus" überzusetzen, von dem man allerdings angenommen hatte, dass er vor zwanzig Jahren spurlos in den Weiten des Weltraums verschwunden wäre. Des Rätsels Lösung: Der größenwahnsinnige Wissenschaftler Reinhardt hat damals die meuternde Besatzung in willenlose Androiden transformiert und plant nun nach Jahren der Vorbereitung, mit der "Cygnus" in das schwarze Loch zu fliegen... Den transgressiven Tendenzen der 70er ist es zu verdanken, dass selbst Disney nicht davor zurückgeschreckt ist, im Zuge der durch "Star Wars" ausgelösten Space Opera-Welle einen verhältnismäßig düsteren Science-Fiction-Streifen auf die Reihe zu bringen, der zusätzlich auch noch einige Horror-Motive verarbeitet und dann sogar noch wesentlich mehr von "Alien" und "2001: Odyssee im Weltraum" beeinflußt ist, als von "Krieg der Sterne" & Co. Nun ja, man kann sich denken, dass die Idee sich auf drei Sätze Kurzinhalt runtergebrochen besser liest, als sie sich letztendlich auf der großen Leinwand ansieht, denn insgesamt ist doch nicht viel mehr dabei rumgekommen als eine ziemlich aufgeblasene "20.000 Meilen unter dem Meer... in Space!"-Variante, bei der es vorne und hinten im Gebälk kracht und irgendwie nix zusammenpassen will. Auf der einen Seite gibt es "gruselige" Cyborg-Zombies und am Ende, wenn die letzten Überlebenden mit einer Rettungskapsel doch noch durch das schwarze Loch fliegen müssen, sogar kurz sowas wie 'ne Höllen-Vision... und andererseits sehen die "guten" Roboter mit ihren dicken Kulleraugen aus wie überdimensionierte Plastik-Spielzeuge aussem Happy Meal und werden zudem an gut sichtbaren Drähten durch die Gegend gezogen, wenn sie mal eben durch's Bild schweben sollen (man merkt, das hier ist kein Film, der je darauf ausgelegt wurde, mal auf DVD oder Blu-ray geguckt zu werden). Dazu dudelt ein selten penetranter Score von John Barry permanent das Geschehen dermaßen zu, dass man die Wände hochgehen könnte. Das ausladende Production-Design und die eindrucksvollen Sets gehen im Tandem mit anderen, viel zu durchsichtigen F/X-Eskapaden unter, der namhaften Besetzung fällt es sichtlich schwer, angesichts sämtlicher schwarzen Löcher (nicht nur das große im Weltall, das da ominös im Hintergrund dräut, sondern auch die - wesentlich destruktiveren - im Plot) noch irgendwie groß aufzutrumpfen. In seiner Gesamtheit ist "Das schwarze Loch" ergo nicht viel mehr als eine trashige Kuriosität, die allem Anschein nach alle diejenigen versaut hat, die damals das Pech gehabt haben, den Streifen zu Beginn der 80er im Kindesalter über den Weg gelaufen zu sein... diese Klientel hält diesen Vollmurks nämlich auch heute noch für einen guten Film.

4/10

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