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Ein bestialischer Mord in der High-Society Dublins. Im Kofferraum der Limousine des Schweizer Botschafters Sobiesky wird die grausam verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Sobiesky's Geliebte! Inspektor Norton stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens, auf ein Netz aus Intrigen, Lügen und Geheimnissen. Jeder ist verdächtig - und jeder kann das nächste Opfer sein. Denn der Blutdurst des Killers ist noch nicht gestillt. Und er hat sich ein neues Ziel ausgesucht: Norton's unschuldige Tochter !


Im Grunde genommen beinhaltet dieser Gialli von Riccardo Freda sämtliche Zutaten für einen spannungsgeladenen Krimi, nur die Umsetzung der interessanten Geschichte gestaltet sich in vorliegendem Fall nicht durchgehend unterhaltsam, da das Ganze an etlichen Stellen ein wenig sprunghaft erscheint. Dadurch wirkt das Szenario manchmal ein wenig zerstückelt und der Zuschauer hat nicht selten kleinere Probleme, dem Geschehen aufmerksam zu folgen. Als Schauplatz für die grausame Mordserie dient dieses Mal nicht Italien, sondern die irische Hauptstadt Dublin, in der sich anscheinend ein psychopathischer Serienkiller herum treibt, der es ganz offensichtlich auf den Schweizer Botschafter abgesehen hat. Im Gegensatz zu etlichen anderen Genre-Kollegen fallen die Tötungen hier wirklich erstaunlich blutig aus, denn wo ansonsten durch die Kameraführung vielmehr nur diverse Ansätze zu erkennen sind, wird in vorliegendem Fall voll drauf gehalten. Dadurch ergeben sich mehrere etwas derber ausfallende Szenen, wobei sich die Härte aber immer noch in einem angemessenen und nicht überzogenen Rahmen bewegt. In dieser Hinsicht wird dem geneigten Fan also durchaus sehr gute Kost geliefert, doch "Die Bestie mit dem feurigen Atem" beinhaltet dafür in der Erzählweise der Story einige Schwächen, die man sicherlich hätte vermeiden können.

Gibt es doch mehrere Passagen die ein wenig unrund erscheinen, da die Bildumschnitte relativ hektisch daher kommen. Nicht wenige Einstellungen erwecken dabei den Anschein ein wenig willkürlich aneinandergereiht zu sein, wodurch man auch kurzzeitig ein wenig die Orientierung verlieren kann. Das mindert selbstverständlich den Erzählfluss der Ereignisse und die ganze Chose erscheint ein wenig holprig, wobei dies aber keinesfalls den gelungenen Spannungsaufbau beeinträchtigt. Dieser entpuppt sich nämlich als sehr konstant und auch die Identität des Killers bleibt bis kurz vor dem Ende im Dunkeln, so das sich für den Zuschauer ein wunderbares Rätselspiel eröffnet, an dem man seine wahre Freude hat. Zudem schafft es Riccardo Freda immer wieder, einen auf falsche Fährten zu locken, präsentieren sich im Laufe der Zeit doch etliche Verdächtige, die man für die brutale Mordserie als Täter in Betracht ziehen könnte.

Dabei gibt es wie immer einige zu offensichtliche Indizien die ganz bestimmte Figuren in den Vordergrund rücken, doch auch diverse eher leichte Verdachtsmomente sind im Spiel, so das man im Prinzip niemanden gänzlich aus dem Täterkreis ausschließen kann. Was in diesem Film ein klein wenig auf der Strecke bleibt ist die ansonsten in Gialli vorhandene bedrohliche Grundstimmung, es entfaltet sich einfach zu keiner Zeit diese düstere Atmosphäre, was meiner persönlichen Meinung nach der unrunden Erzählung geschuldet ist. Dennoch bietet das Werk immer noch genügend Sehenswertes und überzeugt vor allem durch den etwas höheren Blutgehalt, der für Filme dieser Art nicht immer selbstverständlich erscheint. Betrachte man einmal das dargebotene Schauspiel der Akteure dann muss man feststellen, das sich dieses leider nur im Durchschnittsbereich bewegt. Zwar sind sämtliche Darsteller durchaus bemüht durch Mimik und Gestik zu überzeugen, doch in mehreren Passagen ist ein leichtes Overacting zu erkennen, das den insgesamt guten Gesamteindruck ein wenig trübt.

Im Endeffekt zählt "Die Bestie mit dem feurigen Atem" sicherlich nicht zu den allerbesten Vertretern seiner Zunft bietet jedoch immerhin einen typischen Giallo, der sämtliche Zutaten beinhaltet die dieses Sub-Genre so beliebt machen. Mit ein bisschen mehr Liebe zum Detail und weniger hektischen Umschnitten wäre ein noch weitaus besserer Eindruck möglich gewesen, doch auch in vorliegender Form schafft es der Film locker, sich oberhalb des normalen Durchschnitts anzusiedeln und spannende Filmkost zu servieren.


Fazit:


Zu den echten Klassikern seiner Art kann man dieses Werk bestimmt nicht zählen, doch für Fans des Genres handelt es sich dennoch um einen unverzichtbaren Beitrag, den man sich in regelmäßigen Abständen immer wieder gut anschauen kann. Lediglich die holprige Umsetzung der Geschichte erscheint dabei ein wenig störend, doch die positiven Aspekte des Geschehens behalten ganz klar die Oberhand.


7/10

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