Sorry, aber da muss ich meinem Vorredner doch widersprechen. Da kommt man Samstag abends mal etwas früher heim, zappt sich durch die Fernsehkanäle und stößt in ARTE auf "Eine andere Liga". Wahrscheinlich hätte ich gleich wieder umgeschaltet, wäre da nicht Karoline Herfurth gewesen, welche ich optisch schon immer sehr, ähem, schnuckelig fand. Schnell noch die Inhaltsangabe durchgesehen und dann auf den Film konzentriert. Und was soll ich sagen? Es hat sich definitiv gelohnt!
Kurz zur Story: Hayat ist 20 und spielt für ihr Leben gern Fußball. Doch dann der Schock: Sie hat Brustkrebs. Doch ans Aufgeben will sie gar nicht denken, blöderweise wird sie jedoch aus ihrer Mannschaft geschmissen. Schnell findet sie einen neuen Verein, leider sind dort nur ziemliche Lappen zu finden. Doch schnell findet sich ein Trainer (Ken Duken), welcher neben einer großen Klappe auch große Ahnung von Fußball hat. Anfangs mag Hayat den Chaoten gar nicht leiden, doch schon bald verliebt sie sich in ihn...
Sowas kann natürlich ganz ganz kitschig werden und voll ins Beinkleid gehen. Doch der Film umschifft zum Glück gekonnt den Schmalztopf und setzt dabei auf eine gut dosierte Portion Humor. Außerdem punktet er mit großartigen und hochmotivierten Darstellern, allen voran Karoline Herfurth (Falls du das liest: Bin noch Single und zu haben!), welche schauspielerisch immer noch gnadenlos unterbewertet ist und Ken Duken als Chaot mit großem Herzen.
Zwar besitzt "Eine andere Liga" nicht ganz die Tiefe und Eindringlichkeit von "Fickende Fische", welchen man ganz grob als Vergleich nennen könnte, doch kommt beim Schauen nie Langeweile auf. Und ja, es gibt zwar Klischees (Losermannschaft besteht hauptsächlich aus Ausländern, welche von Hayats Exverein gedisst werden und sogar gegen eine Knabenmannschaft verlieren; Hayat schießt am Schluss den Ausgleichstreffer gegen ihren früheren Verein), aber die fallen kaum negativ ins Gewicht. Das gibt von mir Applaus und dicke 7 Punkte!