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It's Party Time...
Ein neuer Film der Frat Pack Truppe. Diesmal geben sich Owen Wilson und Vince Vaughn die Ehre und Buddy Will Ferrell schaut auch mal wieder vorbei.

Wedding Crashing, so das Hobby der beiden Spaßvögel, die trotz ihres Alters Reife vermissen lassen. Jedes Jahr zur Hochzeitssaison lassen sie es krachen und stürmen unter falschen Identitäten fremde Hochzeiten, um sich am reichhaltigen Büfett zu laben, ordentlich einen zu Bechern und als Krönung mit einer heißen Brautjungfer in die Kiste zu hüpfen. Verwerflich? Schon. Ein großer Spaß? Hell Yeah.

Spaß hat auch der Zuseher, denn unsere beiden "Helden" nehmen uns zu Anfang erstmal mit auf verschiedene Partys. In einem genialem Zusammenschnitt lassen Vaughn und Wilson so richtig die Sau raus. Ob Christen oder Juden, niemand ist sicher und die Stimmung kocht über.

Doch natürlich meldet sich irgendwann das Gewissen und die Sehnsucht nach fester Bindung übersteigt die Lust nach "freier Liebe". So will John "aussteigen", doch natürlich nicht ohne noch mal richtig abzufeiern. Die Hochzeit der ältesten Tochter eines angesehenen, angehenden Ministers soll der Höhepunkt werden. Dank ihres Charmes schaffen sie es dann auch ohne Probleme die Herzen der Familie zu gewinnen und so landen sie nach der Hochzeit gar im Landhaus des Senators, ganz zum Leidwesen von Jeremy, der sich eine Psychobraut angelacht hat. Überhaupt ist die Familie alles andere als knusprig in der Birne. Großmutter hasst Homosexuelle, der einzige Sohn ist schwul und durch die vorherrschende Intoleranz völlig neben der Spur, die jüngste Tochter eine Nymphomanin und die Mutter scheint dem Alkohol nicht abgeneigt und hat zudem ein Auge auf John geworfen, wobei dieser sich unsterblich in Claire (die bezaubernde Rachel McAdams) verliebt hat.

Es ist also einiges Los im Landhaus und vor allem Vaughn hat wunderbare Szenen.
Der ungewollte nächtliche Besuch und die Vogeljagd übertreffen bei weitem alles was ich in letzter Zeit an Comedy gesehen habe. Vaughn und Wilson zeigen dabei erneut ihr grandioses Komiktalent, während der Supportcast ebenfalls ordentlich mitmischt. Walken ist zwar völlig unterfordert, präsentiert aber erneut sein Talent für komische Rollen.
Den absoluten Vogel schießt aber Will Ferrell ab, der hier den Wedding-Chrasher-Guru abgibt. Allerdings geht er nun lieber auf Beerdigungen um trauernde Frauen abzuschleppen. Ferrell zieht so dermaßen vom Leder, dass man ihn nur lieben oder hassen kann.
Sein Auftritt ist anders als in Starsky und Hutch aber mehr als nur die Zierkirsche auf der Hochzeitstorte. Ohne ihn gäbe es nach der schrägen Landhausnummer leider kaum noch was zu lachen.

Wie andere RomComs auch (z.B. Hitch) verflacht der Film zum Ende hin immer mehr. Nicht nur das der Schwindel auffliegt und John seine Herzensdame nicht bekommt, unser Duo trennt sich auch noch, was dem Film einfach nicht gut tut. Es kommen Längen auf, die der Film so nicht nötig gehabt hätte.
Owens Versuch sich auf die Verlobungsfeier zu schleichen hätte man sich auch durchaus sparen können. Tempo und Witz bleiben etwas auf der Strecke, doch dank unseres sympathischen Hauptdarstellerduos bleibt man bis zum vorhersehbaren Ende am Ball.


Fazit: Der Film legt los wie die Feuerwehr, verbreitet erstklassige Stimmung und man könnte sich hier und da vor Lachen auf den Boden krümmen. Leider baut der Film zum Ende hin stark ab, bietet außer Ferrell nichts außergewöhnlich witziges mehr und präsentiert auch bis dato ungewohnte, kleinere Längen. Dank Vaughn und Wilson bleibt der Film aber steht’s sehenswert und höchst sympathisch. So und nun gehe ich die Hochzeitsanzeigen studieren...

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