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Politisch unkorrekte, sehr unterhaltsame Komödie

Einmal im Jahr, zur Hochzeitssaison ( was es in Amerika nicht so alles gibt...) nehmen zwei Freunde drei Wochen Urlaub und dann ungebeten teil an diversen Hochzeiten. Das Ziel ist klar definiert, denn man(n) kann auf Hochzeiten ganz prima an Frauen herankommen, die sentimental und voller Hormone sind. So wird Nacht um Nacht verschiedenes Material flachgelegt, bis die beiden zur Hochzeit der Tochter des Wirtschaftsministers erscheinen...und von da ab läuft alles nicht mehr wie geplant, denn eine Tochter des einflußreichen Mannes verliebt sich in den einen Hallodri, während der andere seine Gefühle für die andere Tochter entdeckt – zunächst aber vergeblich. Die Handlung spitzt sich zu, als die beiden ins Haus des Ministers eingeladen werden und dort in Kontakt mit den teils sehr seltsamen Familienmitgliedern bekommen, eine Freakshow, wie sie im Buche steht. Doch wir sind ja im US-Kino, und daher folgt nach einigen Irrungen und Wirrungen das große, allumfassende Happy-End.

Manchmal geht man brav mit ins Kino, denkt sich, ach, schon wieder so eine typische Komödie rund um die Familie, kommt ja jede Woche eine, zuletzt das „Schwiegermonster“, aber was tut man nicht alles für die Liebste. Um so besser dann, wenn die Erwartungen weit übertroffen werden und man sich tatsächlich bestens amüsiert. Das liegt zum einen sicher am zum Glück wenig überdrehten Spiel der Hauptdarsteller, zum anderen aber an den wunderbaren Momentaufnahmen des seligen Machotums. Jeden Tag eine andere, eine schöner als die letzte, und das alles ohne viel Aufwand und mit falscher Identität, da könnte man schwelgen...Die Realität sieht anders aus, und das ist auch gut so. Aber in Zeiten des ewigen Diskutierens und Verstehens ist es einfach schön, mal wieder einen Film zu sehen, der das Thema „Beziehungen“ ohne den moralischen Zeigefinger schildert.

Unschön, aber leider unvermeidlich, ist die Kehrtwende zum Schluß hin, da sind es die typischen amerikanischen Werte, die man mit auf den Heimweg bekommt, Familie und Freundschaft über alles. Schade, denn hier verliert der Film auch ein wenig an Tempo, auch die Witzdichte ist nicht mehr so hoch wie zu Beginn des Streifens. Aber die schrägen Typen in der reichen Familie machen da vieles wett, und hier und da ist man sehr nahe an absoluter politischer Unkorrektheit, wenn Scherze über Schwule gemacht und Frauen nur als willige Opfer gezeichnet werden. Darf man das...ja, wenn sich dann alles in Wohlgefallen auflöst. Und so sitzt man bequem im Kino, lacht immer mal wieder, freut sich über die nicht so schlimme Synchronisation ( auf Kalauer wurde zum Glück verzichtet ) und denkt sich, daß ein deutscher Film zum gleichen Thema ganz arg unwitzig und daneben wäre. Insgesamt ein wirklich witziger Film, der leider im Finale durch viel Kitsch Punkte verliert – aber gute Unterhaltung bis zum Schluß. Und hat man schon mal gelacht, weil jemand „Ma, wo bleibt der Hackbraten“ brüllt..? Hier schon, 8/10.

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