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Kungfu - Klassiker von Chang Cheh, der vor allem durch das Setting - Handlungsort ist das Chinatown San Francisco's - lebt und zudem über eine gut strukturierte Geschichte verfügt und sich auch genügend Zeit zur Charakterisierung der Personen nimmt.
Tang Dong [ Alexander Fu Sheng ] und Yang Jian-wen [ Sun Chien ] kommen gleichzeitig, aber aus unterschiedlichen Gründen ins gelobte Land, der eine mehr oder minder auf der Flucht, der andere um zu studieren. Beide sind knapp bei Kasse und bewerben sich für den gleichen Job als Küchenhilfe, mit etwas gutem Zureden werden sie angestellt und teilen sich auch das Zimmer. Während Tang Dong kurz darauf sich wieder auf eine Schlägerei einlässt und deswegen entlasen wird, hat Yang mit der doppelten Belastung schwer zum kämpfen, auf Anraten eines Mitarbeiters soll er die Müdigkeit doch mal mit Drogen bekämpfen. Währenddessen wird Tang von dem Chef der White Dragon Gang [ Phillip Kwok ] aufgenommen und seine Naivität ausgenutzt, um die Konkurrenz auszuschalten. Als er endlich die Wahrheit spitzkriegt und beseitigt werden soll, wird er zum Kung Fu-Fighter von China Town [ dt. Titel ].
Es gibt 2 verschiedene Versionen von dem Film, eine internationale und eine asiatische, beide unterscheiden sich sehr, und zwar nicht nur in den Gewaltszenen, sondern auch in dem Grundton und vielen Handlungsabschnitten. Celestial hat die asiatische Version veröffentlicht, die eher als Aussage "Tu was anständiges in deinem Leben" hat, wobei nicht nur das leicht kitschig - optimistische Ende [ Der Vater von Yang bekommt einen Brief von seinem Sohn, der gerade von der Harvard University angenommen wurde; danach wird auf eine Schulklasse geschnitten, die nächste Generation sozusagen ] den Film recht abschwächt und weniger intensiv macht.
Trotzdem wirkt er immer noch, die offensichtlichen Unterschiede zwischen Tang und Yang werden zwar naiv, aber trotzdem dramatisch gut porträtiert, Tang kann gar nicht anders als eine Weile den falschen Weg zu gehen, das gleiche gilt im positiven Sinne für Yang, dieser steht nämlich unter der Fuchtel, bzw er will seinen Vater stolz machen. Als reiner Actionflick funktioniert er aber nicht mehr, erstens beginnt die Hauptgeschichte - der Einstieg Tang's in die Gang - erst im letzten Drittel, zweitens passiert nicht wirklich viel und selbst das ist offensichtlich noch entschärft.
Darstellerisch ragt der Film auch nicht heraus, Fu Sheng wirkt nur in den Kampfszenen, dabei macht sich sein rauher und straighter Stil aber sehr gut, der Rest der Besetzung hat bis auf Ausnahme von dem überzeugenden Sun Chien nicht viel zu tun. Ausserdem laufen noch einige Gwailos durch die Gegend, die man allesamt vergessen kann, und die Autos fahren immer noch auf der linken Strassenseite.
Höhepunkt der Ausstattung ist aber die digitale Armbanduhr, um die zu Kämpfen nun wirklich nicht lohnt, noch nicht einmal in den 70ern.
Nichtsdestotrotz ist der Film empfohlen, nicht weil er offiziell als erster Venoms - Film gilt, sondern er einen frischen, abwechlungsreichen Look hat, und als leicht trashiges Actionwerk mit Message hervorragend funktioniert. Ausserdem ist das Maintheme ohrwurmtauglich.
Wer es mehr intensiv will, sollte aber zur anderen Version greifen.

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