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Was kann man bei einem Film eigentlich Alles falsch machen? Selten habe ich es erlebt, dass man sich so viel Mühe gegeben hat, das eigene Werk dermaßen schlecht dastehen zu lassen.

Anfangen tut das Ganze damit, dass man wieder mal ein paar Agenten hat, die sich Trioxyn 6 beschaffen wollen. Bei dem Versuch stirbt Julians Onkel, sein einziger Verbliebener. Wir erinnern uns zurück: in Teil 4 belog er seinen Neffen, in dem er sagte, seine Eltern seien tot - in Wirklichkeit waren sie jedoch Teil (s)eines Experimentes: Gefolgert werden kann daraus, was man sogar mündlich so aus dem vierten Teil zitieren kann, an welchen "Rave to the Grave" ja anknüpft, dass er gegen jenen eigentlich eine gewisse Abneigung empfindet. Ausnahmslos alle Elemente aus dem Vorgängerteil werden komischerweise ignoriert. So trifft Julian der Verlust seines Onkels ziemlich stark. Auch weiß man nicht, dass es sich um die misteriösen Fässer, die er mit seiner Freundin auf dem Dachboden des Onkels findet, um Trioxyn 6 handelt, obwohl genau diese Fässer darin vorkamen. Man fragt sich dann an dieser Stelle wirklich, wie groß die Desexistenz der grauen Gehirnzellen gewesen sein muss, um so einen dermaßen riesigen Anschlussfehler erzeugen zu können. Die müssen wohl den Zombies, die permanent im Film "GEHIRN" schreien, zum Opfer gefallen sein. Aber nun weiter im Text.
Diese, und viele weitere Logikfehler, verstecken sich im Film. Ich habe es irgendwann aufgegeben, da noch den Überblick zu behalten - es würde wahrlich keinen Sinn machen. Wieso lassen sich Zombies auf einmal durch einen Bauchschuss töten, wenn das in anderen Szenen nicht der Fall war? Lust und Laune der Natur? Und wieso können Zombies ungefähr 10 Minuten lang die Gehirne auf der Party auslutschen, ohne dass eine Massenpanik ausbricht.

Die Schauspieler bewegen sich auf ähnlichem Niveau. Selten sieht man Menschen dermaßen unsympatisch, schlecht und unglaubwürdig agieren - selbst an den Charakteren mag man nicht so recht Gefallen finden. Was jedoch viel schlimmer ist, sind die Texte... Holla die Waldfee. Was da für ein Müll geredet wird, entbehrt sich uns jeglicher Vorstellungskraft. Darüber hinaus kommt die deutsche Fassung in den Genuss einer dermaßen grausamen Pornosynchro, dass sich einem die Ohren biegen. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob die Dialoge so gewollt sind, gehe jedoch mal stark davon aus. Auch wenn dieses filmische "Werk" als "Komödie" betitelt wird, so kann man dann doch wahrlich nicht mehr wirklich unterscheiden, was denn gewollt komisch ist und was nicht. Ich für meinen Teil hatte ein Heidenspaß bei diesem filmischen Schrott, vor allem dann, als die beiden Agenten vor dem Zimmer des Jungen stehen, meinen, sie würden ihn verfolgen, sich aber ZUERST... Ein Eis holen. Komisch auch, dass der Junge das durch die Tür nicht hört. Komisch auch, dass die Agenten am Ende auf einmal gut sind, ohne ersichtlichen Grund. Denn Anfangs steckte die Profitgier dahinter, später sind sie dann urplötzlich sympatisch und bekämpfen das Zombietum.

Aber nun zu den besseren Seiten des Films: Die Effekte sind absolut erste Sahne. Selten sieht man den roten Lebenssaft in einem Film dermaßen glaubhaft und wirklich gut getrickst umherspritzen. Auch das Maß der Gewalt ist recht happig: da werden schon mal ein Paar Augen mit Drumsticks durchbohrt, Köpfe durchballert, enthauptet... Zu sehen gibt es hier wirklich einiges. Umso besser, wie gesagt, dass dies wirklich auch gut umgesetzt wurde. Auch der Score ist manchmal ganz cool, hier und da ein paar Metal-Einlagen im Hintergrund, die die Handlung ein bisschen abstimmen, auch wenn die natürlich qualitativ unter aller Kanone ist.

Nüchtern gesehen ist "Return of the Living Dead V" ein absolut schlechter Scheißfilm. Hier wurde das filmische Vorwerk gänzlich ignoriert, lediglich die Information DASS etwas damals geschehen ist sowie die Personen übernommen, die Schauspieler, Dialoge und Synchro sind phänomenal schlecht und der Film trieft nur so vor Logikfehlern. Einzig die Effekte sind relativ sauber geworden.

Nun aber zur eigentlichen Bewertung: der Film macht, wenn man ihn nicht ernst nimmt, immensen Spaß, eben drum weil er so schlecht ist. Für einen biergeselligen Abend also genau das Richtige.

Mag natürlich jeder sich seinen Bewertungsbogen raussuchen, rein objektiv gibt es 2/10 Punkte, den Spaß-Faktor mit eingerechnet dann 7/10. Für die Anzeige daher insgesamt 5.

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