Inhalt:
China, im Jahre 1887 christlicher Zeitrechnung. Die manchurische Qing-Dynastie ist am Ende..., nach dem Taiping-Aufstand und dem Opium-Krieg haben sich fremde Mächte im Reich der Mitte festgesetzt.
Allen voran die Japaner haben sich im Land breit gemacht, und streben die Hegemonie, ja die volle Unterwerfung Chinas an.
Die Kämpfer von Wu Dang sind ihrer herausragenden Kampfkunst verpflichtet, und eine Wiederstandszelle begehrt gegen die Okkupanten auf.
Ihr Anführer ist der WuDang-Meister Lei Hua Cai (Zang Zhi-Guo), zugleich ein Beamter der lokalen Regierung. Lei Hua Cai ist ein Verräter, der mit den Japanern kollaboriert und ihre Macht stabilisieren will, und der so schwache wie feige und kleinkarierte Gouverneur (Mao Ying-Hai) der Provinz steckt mit ihm unter einer Decke.
Zunächst wird ein weiterer WuDang-Meister, der ehrenwerte Chen Wei (Wang Xiao-Zhong), als dieser bei einem Kampf-Turnier gegen die japanischen Samurai-Boxer siegreich bleibt, auf dem anschließenden Bankett von Lei Hua Cai vergiftet.
Auch der beste Kämpfer der Wiederstandszelle, der WuDang-Fighter Yue Lo (Li Yu-Wen), wird von den Japanern feige ermordet.
Die Tochter Chen Wei´s, Xue Jiao (Lin Quan), die ebenso zu den Rebellen gehört, will den Tod ihres Vaters und ihres Verlobten Yue Lo rächen.
Ihr zur Seite will ein exzellenter KungFu-Kämpfer stehen, Si Ma Jian (Zhao Chang-Jun). Doch gibt sich Xue Jiao ihm gegenüber zunächst spröde, und auch das Verhältnis zu Yue Lo´s Schwester, Jing Jing (Tang Ya-Li) ist zerrüttet, hält diese doch Xue Jiao für mitschuldig am Tod ihres Bruders.
Die Japaner, deren Anführer der brutal-skrupellose Araki (Yang Yong) ist, wollen indes Xue Jiao in ihre Hand bekommen, und stellen der jungen Frau eine Falle.
Doch mit Hilfe von Si Ma Jian kann Xue Jiao diese Gefahr zunächst überstehen, und in die Berge von Wu Dang entkommen.
Dort will sie im Tempel von Wu Dang diese Kampfkunst erlernen, das Oberhaupt (Ma Zhen-Bang) des Tempels, wird ihr Sifu, Xue Jiao wird zu seiner Schülerin..., und zu einer Kampfmaschine.
Xue Jiao nimmt es nach einem eisenharten Training mit den Japanern und dem Kollaborateur Lei Hua Cai auf. Es kommt zum blutigen, endgültigen Show-Down, zum Kampf auf Leben oder Tod.
Kann Xue Jiao, der in diesem Kampf dann doch noch Jing Jing und Si Ma Jian zur Seite stehen, ihre Rache vollenden...?
Fazit:
"Die Männer von Wu Dang", im Jahre 1983 vom Regisseur Sun Sha in Szene gesetzt, ist neben den "Shaolin Temple"-Filmen mit Jet Li wohl der in Deutschland bekannteste, rotchinesische Old-School-Eastern.
Das liegt daran, dass dieser Film bereits kurz nach seiner Entstehung im ZDF zur Prime-Time ausgestrahlt wurde, und ein somit relativ breites Publikum fand.
"Die Männer von Wu Dang" ist denn fast im Stil wie die "Shaolin Temple"-Filme mit Jet Li gehalten. Eine einfache Rache-Story wird hier mal flott, mal langsam-gemächlich aber immer kohärent-flüssig erzählt, der Spannungsbogen stimmt, und die rasante KungFu-Action rundet alles denn gelungen ab.
Die Atmosphäre ist allerdings zunächst ala TV-Look..., auch wenn die Locations in der rotchinesischen Volksrepublik dem Film eine räumliche Offenheit bieten.
Als sich die Story in die Berge von Wu Dang verlagert, mit diesem alt-ehrwürdigen Tempel, der die Örtlichkeit für die obligatorischen Trainings-Sequenzen der Heldin bildet, zieht jedoch die Atmosphäre dieses Streifens deutlich an, und verdichtet sich immer mehr.
Wie bereits erwähnt, eher gemächlich baut Sun Sha diese Storyline auf, gibt allem viel Zeit, auch die spirituelle Note der chinesischen Kampfkunst wird hier beleuchtet..., die Figuren fast behutsam eingeführt. Kohärent-flüssig handelt Sun Sha diese Geschichte ab, und das Tempo wird denn auch flotter, als sich die Linien und Fronten immer mehr abzeichnen. Und alles mündet dann in die Ausbildung der Heldin, und dann in den fast nahtlos anschließenden KungFu-Showdown mit viel Action.
So bildet denn "Die Männer von Wu Dang" eine für Eastern-Fans fast rundum gelungene Unterhaltung, wenngleich auch zunächst optisch steriler und von der Handlung her ruhiger und gemächlicher. Doch nimmt der Film dann ja noch die Kurve zum KungFu-Actioner ala Rot-China.
Lin Quan ist die Heldin dieses rotchinesischen Eastern..., und sie wirkt hier eher wie ein biederes, tugendhaftes, chinesisches Mädchen denn als Kampf-Amazone wie es andere Darstellerinnen aus Hongkong taten/tun.
Ihr fast müder Blick unterstreicht dies noch..., doch wird sie im Verlauf des Films resoluter, robuster, nicht nur hinsichtlich ihrer Skills, auch ihre Aura wird da etwas ... strenger.
Und sie fightet athletisch, agil meistert die Darstellerin ihre Action-Szenen.
Zhao Chang-Jun ist ihr Partner, zurückhaltend in seinem Auftreten, aber ein hyperagiler und auch irgendwie gewitzter Fighter, die Rolle ist stark actionlastig.
Ma Zhen-Bang ist der Sifu und das Tempel-Oberhaupt, der die spirituelle Note des Wu Dang-KungFu beleuchtet, und der Heldin das nötige Können lehrt. Das macht er ruhig, bedächtig, fast etwas meditativ, doch kitzelt er irgendwie alles aus Lin Quan heraus, um im Endfight zu bestehen.
Seine Szenen sorgen auch für die atmosphärische Verdichtung des Films, in den Bergen von Wu Dang, in diesem alten, fast verfallen wirkenden Tempel.
Zang Zhi-Guo ist der mit den Japanern kollaborierende Haupt-Villain, der zwar nobel wirken will, aber arrogant und voller Selbstüberzeugung ein falsches Spiel treibt. Versessen darauf, alleiniger Meister der Wu Dang-Kampfkunst zu sein, geht er über jede Leiche, ein treuloser Verräter, der das auch mimisch gut rüberbringt.
Die übrigen japanischen Bösewichte... agieren solide, arrogant und skrupellos, am Ende sind sie nur Kanonenfutter für die chinesischen Helden und Kämpfer.
Li Yu-Wen auf Seiten der chinesischen Wu Dang-Kämpfer..., klasse KungFu, leider ist sein Auftritt zu kurz. Und Tang Ya-Li..., die aparte Darstellerin ist die zweite weibliche Rollenbesetzung in diesem Eastern, und taff-beherzt agiert sie hier.
Das Wichtigste ist natürlich die KungFu-Action..., ala rotchinesischer Eastern..., sehr klassisch, klassische Techniken, und es wird viel gefightet, ein echter KungFu-Hit.
Die rasanten Fights werden sukzessive mit der Laufzeit dann auch immer intensiver, visuell immer ansprechender... und auch blutiger.
Im Finale ist natürlich KungFu-Action-Total angesagt, ... und der Film wird somit auch action-technisch ins Ziel gebracht.
"Die Männer von Wu Dang", ein Klassiker des rotchinesischen Eastern, und vor allem natürlich für die Freunde dieses Genres, die auch mal über die Eastern aus Hongkong hinaus blicken wollen, interessant.
Verdiente 7,5/10 Punkte kann ich hier in meiner Bewertung vergeben.