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Einer der seltenen Fälle, dass eine gekürzte Fassung mehr Sinn ergibt als die komplett ungeschnittene. Denn die rund 20 Minuten, welche mittlerweile hinzugefügt und mit entsprechenden Untertiteln versehen wurden, bestehen fast ausschließlich aus Dialogpassagen, die deutlich Drive aus dem eigentlich flott erzählten Eastern nehmen.

Fünf junge Straßenkünstler entwickeln einen Plan, sich an General Han zu rächen, der für den Tod eines nahen Verwandten verantwortlich ist. Mit einer List wollen sie das Vertrauen des Despoten gewinnen…

Bei den über 1000 produzierten Filmen der Shaw-Brothers war Regisseur Chang Cheh der Routinier, der vielen Klopperfilmen seinen Stempel aufdrückte und während der Blütezeit der Kung Fu Filme einige Jahre auf ein bewährtes Team von Kämpfern setzte, die auch hier zum Einsatz kommen. Und ausnahmsweise ist nicht der gewaltsame Tod eines Meisters zu beklagen, um einen Racheplan zu schmieden.

Sympathisch werden die Freunde eingeführt, die entweder unter Vaters Aufsicht trainieren oder sich mit kleinen Kunststückchen einige Münzen zusätzlich verdienen. Man neckt sich gegenseitig, wirft dumme Sprüche in den Raum und beschränkt sich nicht auf das übliche Training, um letztlich im Endkampf bestehen zu können.

Vielmehr unterhalten die beweglichen Individuen mit Darbietungen akrobatischer Art, wie sich über Kopf eine Schlaufenleine mit den Füßen entlang zu hangeln, rasch Figuren zu formen oder als Comedy Einlage den Kampf um eine Sitzgelegenheit darzubieten. Die Kämpfe kommen indes nicht zu kurz, speziell der finale Fight in einer Lagerhalle wird ausführlich zelebriert. Auffällig ist die vergleichsweise harmlose Inszenierung von Gewalteinlagen, denn das viel zu helle Kunstblut kommt lediglich bei Kratzern und den wenigen Einschüssen zum Einsatz, Knochen werden zu keiner Zeit gebrochen, obgleich die gewohnt übertriebene Nachvertonung zeitweilig etwas anderes nahe legt.

Ein Manko bilden indes die Taktierungen zur Gegenoffensive. Die ohnehin schon dünne Story wird innerhalb dieser Passagen unnötig in die Länge gezogen, zudem schimmert die mimische Unbedarftheit der Darsteller in solchen Passagen merklich durch. Obgleich der Score in vielen Situationen gut abgestimmt ist, driftet er manchmal in unpassend epische Gefilde ab, während bei den eigentlichen Kampfeinlagen ein oftmals verspäteter Einsatz auffällt.

Die sorgfältige Choreographie offenbart recht früh, dass hier ein eingespieltes Team am Werk war. Die Moves sitzen, lange Takes sprechen für ein ausgezeichnetes Timing der Fighter und speziell beim direkten Zusammenspiel der Helden entstehen einige kuriose Bewegungsabläufe.
Spannend gerät das Unterfangen zwar nur selten, doch es ist angenehm viel Bewegung im Spiel, was durch einiges Gelaber zuviel immer mal wieder etwas ausgebremst wird.
Dennoch ein passabler Klopper aus der goldenen Ära des Genres.
6,5 von 10

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