Lindsay Lohan spielt eine Collage-Absolventin, die aus einer bekannten Rennfahrer-Familie stammt, die jedoch nicht an die Erfolge alter Zeiten anknüpfen kann. Als sie schließlich den Käfer Herbie geschenkt bekommt, scheint sich das Blatt zu wenden, wenn da nicht ihr Vater, gespielt von Michael Keaton, und der amtierende Meister, gespielt von Matt Dillon, wären, die ihr bei der Titeljagd im Weg stehen.
Bei Walt Disney geht man im Allgemeinen mit dem Anspruch an Filme, Unterhaltungskino für die ganze Familie zu liefern, wobei man damit seit der Jahrtausendwende zunehmend mehr Flops landete und von der Mehrzahl aller Kritiker in der Luft zerrissen wurde. Also reanimiert man einfach den Käfer Herbie, der im Original "Ein toller Käfer" zum Spaß für die ganze Familie geworden war. Aber selbst für einen Familienfilm ist die Story zu ideenlos und vor allem zu seelenlos. Zunächst einmal ist die Charakterkonstruktion unheimlich flach und die Story lässt kein Klischee und keine Stereotype aus und ist damit natürlich überaus vorhersehbar. Das größte Problem des Drehbuchs ist jedoch, dass der Charme des Originals nicht einmal ansatzweise darin wieder zu finden ist, da die Handlung viel zu glatt auf das Ende zuläuft und damit selbst für einen Familienfilm zu statisch und seelenlos ist. Darüber hinaus nervt die Love-Story um Lohan und ihren jungen Mechaniker, die kaum aufgesetzter und vorhersehbarer sein könnte.
Regisseurin Angela Robinson leistet alles in allem solide Arbeit und liefert damit ein zufrieden stellendes Debüt ab. Es gibt einige Action-Szenen, die hervorragend inszeniert wurden und einen hohen Schauwert haben, die Action-Sequenzen und Spezial-Effekte sind jedoch leider der einzige Vorzug gegenüber dem Original. Die Filmmusik ist schnell, heiter und modern und passt damit ganz gut in den Film, auch wenn damit überhaupt keine gespannte Atmosphäre aufgebaut werden kann. Darüber hinaus hält Robinson das Erzähltempo ziemlich hoch, sodass "Herbie fully loaded" von Anfang bis Ende unterhalten kann, dafür kann der leicht überhastete Film jedoch kaum das Wohlgefühl aufbauen, dass man sich von Filmen des Genres erhofft und wird wohl nur bei den ganz kleinen Zuschauern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es gibt den einen oder anderen Gag, aber wirklich lustig wird der Film auch nicht. Alles in allem ist "Herbie fully loaded" damit solide, aber nicht sonderlich spektakulär.
Lindsay Lohan spielt einmal mehr ziemlich blass und zeigt erneut, dass sie noch nie sonderlich großes Talent hatte und vermutlich niemals durch wirklich gute Darstellungen bestechen wird. In den Action-Szenen fehlt ihr der nötige Ernst und in den Liebes-Szenen wirkt sie nur wie eine überforderte Barbie-Puppe und kann zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Darüber hinaus lässt sie den Film durch ihr schwaches Spiel stellenweise in den Gefühlskitsch abgleiten und lässt sich sogar von ihrem Käfer die Show stehlen. Spätestens nach ihren desolaten Leistungen in "Girls Club" und "Ich weiß wer mich getötet hat" müsste ihre Karriere doch endlich mal am Ende sein. Matt Dillon kann als Rennfahrer überzeugen und spielt seine arrogante Figur überaus unsympathisch, warum er nach seiner Oscar-Nominierung für "L.A. Crash" jedoch eine solch belanglose Rolle annimmt bleibt fraglich. Michael Keaton kann als besorgter Vater ebenfalls überzeugen, genauso wie Justin Long als Mechaniker, womit die schwache Leistung von Lohan teilweise kompensiert wird.
Fazit:
Mit einer klischeehaften und schwachen Story, der blassen Lindsay Lohan und seiner seelenlosen Art ist "Herbie fully loaded" ein mittelmäßiger Familienfilm, der weit hinter dem Original zurückbleibt. Hervorragende Action-Szenen, die ansonsten guten Darsteller und die solide Inszenierung machen den Film vor allem für die kleinen Zuschauer dennoch sehenswert.
50%