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Nach dem Mega-Erfolg des Erstlings musste natürlich eine "Fortsetzung" her. Glücklicherweise kann man von damaligen Filmreihen guten Gewissens behaupten, dass sie nicht nur wegen der enormen Einnahmemöglichkeiten gedreht wurden, sondern vor allem wegen der ungemein großen Fangemeinschaften bestimmter Filme (Star Wars, Indiana Jones, Zurück in die Zukunft uvm.), die sich inzwischen gebildet hatten.

Leider ist Indiana Jones und der Tempel des Todes nicht die Fortsetzung des ersten Teils, sondern spielt gut ein Jahr vor ihm und ist so gesehen der Vorgänger. Naja, sei's drum...

In der "Fortsetzung" geht es noch viel tempo- und actionreicher zur Sache. Steven Spielberg hat sich beim zweiten Indy-Abenteuer noch mehr Mühe gegeben und keine Kosten gescheut. Merkbar mehr Aufwand wurde im Hinblick auf Kostüme und Kulissen betrieben.

Die Story ist eine ganze Ecke spannender und mysteriöser als die des Erstlings, da nicht etwa Nazis ihre Hände im Spiel haben, sondern Indy und sein kleines Gefolge einen heiligen Stein, der den Einwohnern eines kleinen Dorfes in Indien gestohlen wurde, aus einem geheimnisvollen Tempel zurückbringen sollen, um die Menschen so vor der Unterjochung durch eine machtgierige "Sekte" zu retten. Diese "Sekte" ist im "Tempel des Todes" sesshaft und versucht von dort aus, mit Hilfe ihres Gottes "Kali" die Herrschaft an sich zu reißen.

Wie schon oben erwähnt, sollte man die wirklich tollen Schauplätze, Kulissen und Kostüme hervorheben. Der Tempel ist so unglaublich echt gestaltet, dass der Zuschauer glatt das Gefühl bekommen könnte, er sitze mittendrin. Und auch die düstere Atmosphäre ist förmlich spürbar. Als die "Sekte" ihren Gott "Kali" anruft und ein menschliches Opfer in die "Feuerhölle" herablässt, wurde mir ganz schön warm. Wirklich toll, wie die Produzenten auf solche Details Wert gelegt haben. Dadurch dass die Atmosphäre um einiges düsterer ist, und die Kulissen lebendiger wirken, wird der Zuschauer noch viel tiefer in das Geschehen hineinversetzt, sodass jede verpasste Szene "wehtun" kann.

Einziger Kritikpunkt ist die absolut nervtötende Sängerin Willie, gespielt von Kate Capshaw, die Indy auf seiner abenteuerlichen Reise quer durch Indien begleitet. Dieser Charakter könnte klischeebeladener nicht sein. Willie strotz nur so vor Dummheit und macht sich von ihrem ersten Auftreten an unbeliebt, steigert sich im Verlauf des Geschehens sogar noch ins Unermessliche. Am liebsten würde man jeden Augenblick in den Film reinspringen und dieser Frau den Hals umdrehen, so dämlich handelt sie. Ganz besonders schlimm ist es, als Indy und Shorty in einem Raum, der sich mitten in den Gemäuern des Tempels befindet, festsitzen und quasi auf ihren Tod warten, da die Decke von oben herabkommt und sie zerquetschen könnte. Willie muss nur ihre Hand in ein Loch, das sich neben der Tür zu diesem Raum befindet, hineinstecken und die Decke würde zurückgefahren. Leider sträubt sie sich wie ein kleines Kind, kreischt und schreit herum, erleidet sogar fast einen Herzinfarkt (übertrieben gesagt), nur weil um das Loch herum ein paar Krabbelviecher hocken. Spätestens hier könnte man sie erwürgen!

Mit "Indiana Jones und der Tempel des Todes" hat es Steven Spielberg geschafft, nochmal eins obendrauf zu setzen und toppt seinen "Vorgänger" in fast allen Belangen. Noch mehr Action, mehr Humor, noch mehr Spannung, eine sehr düstere und spürbare Atmosphäre, tolle Kulissen und Kostüme - und eine noch viel turbulentere Story machen diesen Film zu einem unvergesslichen Abenteuer der Extraklasse! Nach "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" mein liebster Teil der Reihe!

10/10

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