Nachdem sowohl Schweden-Hühne Dolph Lundgren als auch Jean-Claude VanDamme jüngst erfolgreich aus ihren Karriere-Tiefs gekrabbelt sind, schickt sich nun auch der seit Jahren schwächelnde Steven Seagal hierzu an - und ist zumindest hinsichtlich des Gesamtergebnisses nicht gescheitert.
"Submerged" funktioniert als Actionfilm sehr gut und beeindruckt vorrangig durch eine wirklich tolle Regieleistung von Anthony Hickox ("Stormcatcher") und größtenteils sehr sehenswerte Actionszenen. Wer bereits "Stormcatcher" kennt, weiss, wie es hier in Sachen Shoot-Outs abgeht: Nämlich wenig zimperlich und durchaus artistisch choreographiert! Doch auch in den klassischen Zweikämpfen gibt sich "Submerged" wenig zimperlich, wenn beispielsweise ein armes Opfer ein Dutzend brutale Schläge ins Gesicht einstecken muss oder ein Genick recht ruppig gebrochen wird. Der Schwerpunkt liegt jedoch unterm Strich bei Schusswechseln, hinzu kommen noch etwas Verfolgungsjagd (mit Markenautos!) und die ein oder andere Exposion. Letztere bieten aber auch den actionseitigen Hauptansatzpunkt zur Kritik, sehen sie in ihrer CGI-Beschaffenheit teils doch arg billig aus. Dies gilt vor allem für die Staudammsprengung und die wenig realistische Beseitigung einer viel zu niedrig fliegenden Aufklärungsdrone.
Innovative Elemente sollte man in der Geschichte natürlich nicht erwarten. Teilweise wirkt selbige auch etwas überladen (aber keinesfalls komplex), insbesondere im Bezug auf das unnötige Element der Bewusstseinssteuerung.Eine reine Befreiungs- und Weltrettungsaktion hätte es auch getan!
Schauspielerisch gibt sich "Submerged" schließlich recht solide. Steven Seagal spielt auf gewohnt mimikarmem Level und auch in den Fights bewegt er sich altersbedingt verhältnismäßig wenig. Gott sei Dank wurde jedoch auf Drahtseilakrobatik und allzu offensichtliche Doubles verzichtet - frei nach dem Motto: Weniger ist mehr. Gut so!
Der Rest vom Cast verhält sich ebenfalls unauffällig, hat jedoch mit Gary Daniels noch etwas Genreprominenz zu bieten. Wirklich viel zeigt aber auch er in seiner Nebenrolle nicht.
Wäre der Film bis hierhin unterm Strich erstmal durchschnittlich, so hieft ihn die tolle technische Umsetzung zum Sprung in wohlige Wertungsregionen. Hickox wirft dabei mit schicken Kamerafahrten, steilen Kontrasten a la Tony Scott und verschiedenen Zeitraffereffekten geradezu um sich. Vielleicht mitunter gar etwas zu viel aber gut aussehen tuts in jedem Fall - auch wenn der Streifen als Ganzer gerne etwas heller hätte ausfallen können.
Fazit: Für einen B-Film wirklich beachtlich! Das Genre scheint tatsächlich seinen Tiefpunkt überwunden zu haben! Mit "Submerged" ist nun auch Steven Seagal zurück auf der Actionbühne; wäre der Showdown noch einen Tick spektakulärer ausgefallen, so wären 8 Wertungspunkte locker drin gewesen...
Nichtsdestotrotz: Hoffen wir, daß es jetzt so weiter geht! Ich bin optimistisch, auch wenn Seagal es einfach nicht mehr vermag, einem Film seine eigene Note aufzudrücken. Diese Zeiten sind halt vorbei...