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Psychologischer Krimi par excellence. Für einen deutschsprachigen Film aus dem Zeitraum ist es höchst ungewöhnlich, dass er sich so eines grimmigen Themas annimmt und dieses dann auch noch so meisterlich und spannend umsetzt. Heinz Rühmann liefert als cleverer Polizeidetektiv, der nur unterschwellig zum Ausdruck bringt, wie sehr ihn der Fall mit den Kindermorden doch erschüttert, eine hervorragende Vorstellung ab - ebenso aber auch Gert Fröbe, der die höchst herausfordernde und (damals zur Blütezeit von kitschigen Heimatfilmen noch umso mehr) unangenehme Aufgabe hat, den pervertierten Gewaltverbrecher zu spielen. Im Grunde ist die Dürenmatt-Verfilmung ein frühes Paradebeispiel für einen geglückten und äußerst realistischen Profilerthriller - von dem können sich noch heute viele TV-Tatorte und True Crime Reißer eine Scheibe abschneiden.