Ärgerlich, dass mir BBM als einziger der fünf nominierten Oscar-Filme vor der Verleihung noch nicht bekannt war. Gerade dieser "bahnbrechende" Film, um den der meiste Medienwirbel veranstaltet wurde.
Ohne das negativ wertend zu sagen, ist der Film wirklich nicht der Aufregung wert.
Löblich ist, dass Ang Lee seine homosexuellen Hauptfiguren nicht als Tunten, Aidskranke oder Alibi-Toleranz-Clowns agieren lässt,eben als jene Schwulen-Klischees, die hinreichend aus früheren Hollywood-Produktionen bekannt sind, sondern eine herzergreifende Freundschafts- und Liebesgeschichte zweier Männer erzählt.
Großartig spielt vor allem Heath Ledger, dessen Figur erst ganz zum Ende, als es schon zu spät ist, zu seinen wahren Gefühlen stehen kann.
Dass der Film auf einer Short Story basiert, merkt man leider.Gegen Ende geht der Erzählstoff aus, und der Film zieht sich unnötig, um auf seine 134 Minuten kommen zu können.
Seine stärksten Momente hat BBM im Zusammenspiel seiner beiden Hauptdarsteller, so wäre deren letztes gemeinsames Treffen auch ein guter Schlusspunkt gewesen.
Dass die Spezies des homosexuellen Südstaaten-Ranchers es weiterhin in der US-Gesellschaft schwer haben wird, dass hat Ang Lee hinreichend bewusst gemacht.
Ebenso, dass Liebe nicht nur eine Sache zwischen Mann und Frau ist.
Wer sich, wie der Rezensent, über ersteres ungeheuer aufregt und die Liebe zwischen Mann und Mann als etwas vollkommen normales ansieht, kann BBM deshab attestieren, eine der schönsten Kino-Liebesgeschichten der letzten Zeit zu erzählen.
Mal sehen, was das neue Genre Gay-Drama als nächstes für uns bereit halten wird. Ich warte mit Spannung auf "Jagd auf Rosa Oktober", die Geschichte der Liebe zweier U-Boot-Kommandanten in Zeiten des Kalten Krieges. *ggg*