Film an, Hirn aus, zurücklehnen und genießen… Das ist das Prinzip, nach dem man Filme wie „Mr. & Mrs. Smith“ nach Möglichkeit anschauen sollte. Und dann klappt es auch ganz gut mit dem cineastischen Spaß, den auch ich bei der Geschichte der Familie Schmidt hatte…
John und Jane Smith sind seit 5 (oder doch 6?) Jahren verheiratet und jeder der beiden konnte es in dieser Zeit seinem Konterpart recht gut verheimlichen, welchem Beruf sie in Wirklichkeit nachgehen. Beide sind Auftragskiller… Das wäre an und für sich noch nicht so sehr ein Problem, aber sie arbeiten für rivalisierende Organisationen und eines Tages geschieht das beinahe schon Unvermeidliche: Beider Geheimnis wird gelüftet und nun versuchen sie sich gegenseitig auszuschalten...
Die Story verspricht eine witzige Mischung aus Actionfilm und guter, alter Screwball-Komödie zu sein und über den Großteil des Streifens schafft es Regisseur Doug Liman (hierzulande bekannt geworden durch „Die Bourne Identität“) auch, dieser Erwartung gerecht zu werden. Einen großen Anteil daran haben die beiden hervorragend harmonierenden Hauptdarsteller Angelina Jolie und Brad Pitt, denen man (überraschenderweise) die ehelichen, ja spießigen Gespräche (übers Rasenmähen etc.) jederzeit abkauft. Und auch in den Szenen, in denen es dann letztendlich blitzt und kracht (sowohl in erotischer als auch in pyrotechnischer Hinsicht) wissen beide vollkommen zu überzeugen. Wundervoll ist die Szene anzuschauen, in der beide einander auf die Schliche kommen und sich gegenseitig beim Tanzen in einer „verbalen Schlacht“ zu übertreffen versuchen. Einfach jede Szene, in der die beiden gemeinsam auf der Leinwand zu sehen sind, beweist: Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt!
Genau da liegt aber auch der Hund begraben, was „Mr. & Mrs. Smith“ angeht: Der Film setzt seinen Fokus zu stark auf die namensgebenden Hauptcharaktere, sodass die Nebenrollen allesamt blass wirken und auch keinerlei Nachklang beim Zuschauer finden. So ist bei mir bereits jetzt in Vergessenheit geraten, welche Gesichter die Gegenpartei zum Ehepaar Smith prägten (wurden überhaupt Gesichter gezeigt???). Dieses Versäumnis, ein paar starke Nebenrollen mit einzubauen, bringt „Mr. & Mrs. Smith“ den ein oder anderen Minuspunkt ein, denn zu einer guten Actionkomödie gehört auch, dass die Gegenspieler ordentlich eingeführt und ausreichend „beleuchtet“ werden. Da reicht es auch nicht, wenn man – wie in diesem Fall – zwei Topstars des Hollywood-Geschäfts für die Hauptrollen gecastet hat.
Optisch hat der Film nicht nur die beiden (angeblich) erotischsten Darsteller Hollywoods zu bieten, sondern auch filmtechnisch hat Doug Liman dem Film einiges fürs Auge mit auf den Erfolgsweg gegeben. Action-Szenen gibt es in diesem Kassenschlager en masse, sodass es jedem Fan von Pyrotechnik und sinnlosen Zerstörungsorgien eine Freude sein muss, diesen Film zu sehen. Hier hat Liman seine Tradition fortgesetzt und uns nach der "Bourne Identität" erneut ein furioses Action-Filmchen abgeliefert.
Alles in allem ist „Mr. & Mrs. Smith“ sehr gut gelungenes Popcorn-Kino, bei dem man sich einfach zurücklehnen und fallen lassen kann. Optisch sehr ansehnlich (,wenn auch teilweise etwas zu sehr auf Hochglanz getrimmt), gespickt mit vielen gelungenen Gags und einem Hauptdarsteller-Duo, das sich gesucht und gefunden hat… Bedenkenlos zu empfehlen und daher 7 von 10 Punkten!