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Schon in "True Lies" führte Arnie ein Doppelleben als Spezialagent und konnte das auch lange vor seiner Frau verheimlichen, bis sie es dann rausfand. Was aber wäre, wenn die Frau ebenfalls ein Agenten-Doppelleben führt? Diese Frage wird uns in "Mr. & Mrs. Smith" nun beantwortet und herausgekommen ist eine knallige Actionkomödie mit zwei der besten Superstars, die Hollywood zur Zeit im Angebot hat. Ihn kennt man als antiken Kriegshelden Achilles oder prügelndes Alter-Ego Tyler Durden. Sie ist als Konsolen-Ballerina Lara Croft oder Alexander-Mum Olympia bekannt. Die Rede ist natürlich von keinen anderen als Brad Pitt (Vertrauter Feind) und Angelina Jolie (Taking Lives)!

Äußerlich sind John (Brad Pitt) und Jane Smith (Angelina Jolie) das perfekte Bilderbuch-Ehepaar, die scheinbar Geld wie Heu und ein sorgenfreies Leben haben. Denkt man! Denn in Wahrheit sind sie hoch bezahlte Top-Killer, die für konkurrierende Organisationen arbeiten. Keiner der beiden weiß vom heimlichen "Nebenjob" des anderen - bis sie sich eines Tages bei einer Mission in die Quere kommen, worauf ein knallharter Rosenkrieg entbrennt...

Ähnlich wie in "Ocean's Eleven" spielt Brad Pitt seine lokale Rolle auf die lockere Art, und weiß durch Charme und Sprüche zu punkten. Mit über 40 sieht Herr Pitt noch erstaunlich gut aus, was ja wohl nicht bei jedem Mann diesen Alters der Fall ist. Immerhin das muss man ihm lassen. Eher was für die männlichen Gemüter ist da Angelina Jolie, die auch hier atemberaubend sexy ist, auch wenn sie nicht so locker agiert wie Pitt. Und dass Frau Jolie im Umgang mit dicken Wummen geübt ist, wissen wir spätestens seit den "Tomb Raider"-Filmen. Allerdings ergänzen sich beide bestens und konnten so hochgarätige Konkurrenten wie Johnny Depp, Nicole Kidman, Hugh Jackman und Catherine Zeta-Jones aus dem Rennen werfen. Ob die beiden auch privat miteinander was haben, mag mal so dahingestellt sein. Wirklich interessieren tut's mich auch nicht. Höchstens wenn ich Redakteur bei BILD oder irgendwelchen oberflächlischen Weiber-Zeitschriften wäre. Die Berufskollegen des Paares werden dann noch von Vince Vaughn (The Cell) und Angela Bassett (Supernova) gemimt, die einen passablen Job machen, auch wenn man ihnen nicht genügend Spielraum lässt. In einer Nebenrolle ist dann noch O.C.-Bubi Adam Brody (American Pie 2) zu sehen, der - ja, ja... inzwischen weiß es wohl jeder - beim Verhör ein "Fight Club"-Shirt trägt.

Dass er mit Action umgehen kann, bewies uns Regisseur Doug Liman (Go!) bereits in dem tollen Agenten-Thriller "Die Bourne Identität". Während man dort in Sachen Action allerdings noch weitestgehend realistisch blieb, so zündet Liman hier ein wahres Action-Feuerwerk in bester Blockbuster-Manier an. Es wird jugendfrei geballert, gefightet, verfolgt und geflohen. Zwar gibt es die eine oder andere härtere Sequenz (Genickbruch; Gegner wird von Wagen gerammt & darauf platt gefahren), doch ansonsten wurde die Action größtenteils unblutig und jugendgerecht in Szene gesetzt, was ein kleiner Minuspunkt ist. Jedoch hätte ein John Woo am Kaufhaus-Showdown, wo das Smith-Paar die übrigen Gegnerhorden in einem Todes-Ballet niedermäht, seine wahre Freude gehabt. Neben dem nächtlichen Heim-Fight, wo fast die gesamte Inneneinrichtung zerlegt wird, ist dies eine der besten Actionszenen des Films. Da man die meiste Action schon vorab im Trailer bewundern konnte, wird einem auch nicht mehr allzu viel neues geboten. Neben der Action besticht "Mr. & Mrs. Smith" natürlich auch durch seine Wortgefächte und Situationskomik. So verstecken beide geschlechtstypisch ihre Waffen und anderen Spezial-Kram in der heimischen Garage bzw. im Backofen. Sowohl die eröffnende und beendende Szene beim Eheberater können durch Dialog und Mimik beider Hauptdarsteller punkten. Mag die Tango-Szene stark an "True Lies" erinnern, so hat sie jedoch ihren eigenen Stil und Zweck. Die Story selber ist nicht wirklich neu, denn, dass auch Profi-Killer so ihre privaten Probleme haben weiß man inzwischen längst durch Filme wie "Grosse Pointe Blank" und "The Big Hit". Neben der etwas dürftigen Handlung ist die Tatsache, dass es keinen wirklichen Hauptgegner zu terminieren gibt, einer der wenigen Minuspunkte des Streifens. Denn die finalen Gegner sind genauso gesichtslos wie ihre Kollegen in "Das Tödliche Wespennest". Die wenigen Minuspunkte werden allerdings durch die beiden Hauptdarsteller und die anderen oben bereits positiv genannten Dinge aufgewertet.

Neben dem letzten Sternenkrieg, Batmans Neuanfang und der sündigen Stadt ist "Mr. & Mrs. Smith" wohl der beste Beitrag zum Kinosommer 2005. Denn der Film kann durchaus mit anderen Genre-Beiträgen wie eben "True Lies", "Grosse Pointe Blank" und "The Big Hit" mithalten und besitzt zwei großartige Hauptdarsteller, denen man nur zu gerne bei ihrer tödlichen Arbeit zuschaut.

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