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Ach ja, der Sommer ist schon eine schöne Jahreszeit. Urlaub, Palmen oder Wärme, die Assoziationen sprechen für sich. Auch in der Filmbranche ist man sich dessen bewusst und jedes Jahr wird uns eine breite Palette an Sommerkino geboten. In welch vollkommener Form Regisseur Doug Liman „Mr. und Mrs. Smith“ präsentiert, hätte man nicht unbedingt erwarten können.

Wer sich die Mühe macht und die Story zerlegen will, kann das ohne weiteres, denn die Geschichte von Mr. und Mrs. Smith ist alles anderes als mit Realismus gesegnet, allerdings ist das auch gar nicht die Absicht. In der heißen Luft darf man auch einmal die pure Unterhaltung genießen und die Gelegenheit bietet sich ohne Zweifel an. Wer zum Teufel liest im Urlaub schon Goethes Faust!?
„Mr. und Mrs. Smith“ ist vielmehr visuelles Entertainment der feinsten Machart. Doug Liman schenkt Angelina Jolie und Brad Pitt die vollste Aufmerksamkeit und kann genau deshalb punkten.
Bei der Leinwand-Chemie zwischen den beiden, verwundert es überhaupt nicht, dass die filmische Partnerschaft im Nachhinein offenbar real wurde.
Zwei Profikiller, die verheiratet sind und doch nicht ahnen, dass sie die größten Gegner sind. Das Augenzwinkern kann man nicht ignorieren und deshalb macht die Chose auch unendlich viel Spaß. Trockener Humor aus der Situation resultierend und die locker lässige Umgangsweise garantieren ein Lächeln, nicht nur auf den Lippen der Protagonisten.
Von der Ehe-Therapie zu exzessiven Schusswechseln, allein die Vorstellung ist grotesk, aber dadurch erreicht man einen durchweg hohen Unterhaltungswert und sehnt nicht, wie so oft, die nächste Actioneinlage herbei, um das zwischenmenschliche Gewäsch verdauen zu können. Die Action ist oft mit Dialogen verbunden und das Produkt ist harmonisch.
Außergewöhnliche Tanzeinlagen, das nächtliche, bleigeschwängerte Duell im eigenen Haus oder einfach nur Therapiesitzungen, womit augenzwinkernd die wahre Beziehung zwischen den beiden verdeutlicht wird; die Vielfalt an Slapstick und Dialogwitz ist groß.

Dem Drehbuchautor Simon Kinberg gelingt eine beeindruckende Ausgewogenheit. Im Rahmen der Oberflächigkeit könnte das Spiel zwischen Jolie und Pitt überzeugender nicht sein.
Natürlich, und das darf man ruhig erwähnen, sind beiden Protagonisten auch optisch sehr zweckdienlich besetzt. Aus männlicher Sicht ist Angelina Jolie ein absoluter Augenschmaus, sexy bis in die Haarspitzen und nahezu das Sinnbild an weiblicher Schönheit. Trotzdem, auch wenn sie ihre Reize gekonnt einsetzt und durch eine verruchte, sexy Art die Männerherzen erobert, ist ihre Leistung aus schauspielerischer Sicht schlichtweg grandios. Pitt bleibt dem anderen Geschlecht vermutlich nichts schuldig und in Verbund als Mr. und Mrs. Smith darf man wirklich von einem (filmischen) Traumpaar sprechen.

Viel Aufmerksamkeit wurde dem Film auch aus technischer Sicht gewidmet. Ob Verfolgungsjagden oder Schießereien, die Schnitte sind fließend. Die Kameraeinstellungen dienen der allgemeinen Ästhetik. Der Verwacklungseffekt bei Kampfsequenzen ist erfreulicherweise erträglich und kein Störfaktor.

Das Ende hätte man plottechnisch noch etwas kürzen können, aber grundsätzlich verspürt man keine Sekunde Langeweile, denn der Unterhaltungswert beim Duell zwischen den Ehepartnern Smith ist bis zur letzten Sekunde gegeben.

Der geistige Urlaub sei jedem vergönnt! Nicht alle Jahre ist das Sommerkino mit einem derart feinen Entertainment gesegnet. „Mr. und Mrs. Smith“ ist ein äußerst gelungener, filmischer Beitrag! (7,5/10)

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