Mr. & Mrs. Smith; oder wenn der Brad mit der Angelina...
Was haben wir uns amüsiert ab der verrückten Brad-Angelina-Jennifer-Soap! Fast täglich haben sich die News gegenseitig überboten, immer mehr Dunkel kam ins Licht. Hat er nun? Hat er nicht? Irgendwie weiss es niemand so recht – doch schmeisst Regisseur Doug Liman genau zum richtigen Zeitpunkt mit „Mr. & Mrs. Smith“ noch ein bisschen mehr Öl ins Feuer! Yes Leute, kotzen wir das Thema aus – man redet ja schliesslich darüber!
Zum Film vorweg: Ich frage mich noch immer, ob er nun hat oder nicht...
John (Brad Pitt) und Jane (Angelina Jolie) Smith sind seit so 5-6 Jahren verheiratet – soviel verrät uns der gute John zu Beginn bei der Eheberatung. Die beiden haben sich vor den besagten Jahren in Bogota unter einer Extremsituation kennen und lieben gelernt. Nach mehreren gleich gestrickten Jahren ist die Flamme der Liebe am erlischen, der Eheberater muss her.
Vielleicht hätten es sich die beiden ja denken können, dass sie mit derart vielen Lügen keine befriedigende Ehe führen können. Er gibt sich als Architekt aus, sie tut es ihm gleich und behauptet, eine IT-Spezialistin zu sein. Selbstverständlich wissen die beiden voneinander nicht, dass der andere als skrupelloser Profikiller arbeitet.
Irgendwann geraten die beiden an den selben Job und entdecken dabei auch die eigentliche Berufung des Partners. Nun lautet ihr neuer Job schlagartig – Sie oder ich, ich oder er. Die Jagd ist eröffnet...
Irgendwie kann ich mich mit diesem Film nicht recht identifizieren, zuviel ist schlichtes 08/15 Hollywood-Kino, zu häufig wiederholen sich die Pointen, zu lange dauert der Film, zu durchschaubar sein Ende. Seit mal ehrlich Leute – ihr wisst doch jetzt schon wie das Ganze ausgehen wird, ohne dass ich auch nur einen einzigen Storytechnisch wichtigen Spoiler markiert hab.
Der gesamte Film will uns eigentlich zeigen, wie die beiden Protagonisten versuchen dem Partner die vergangenen Fehler vorzuwerfen und sich selbst in das Licht des armen, betrogenen Hundes zu stellen. Diese Dialogpassagen geschehen vorwiegend während irgendeiner Schiesserei – nette Idee die auch teilweise funktioniert. Dumm wird es dann einfach, wenn man dieses Schema immer und immer wieder wiederholt. Das wirkt natürlich schnell langweilig und vermag den Zuschauer nicht über die volle Distanz zu unterhalten. Ab Hälfte Film beschäftigte mich stets die Frage, ob der gute Brad die hübsche Jolie nun tatsächlich im echten Leben genudelt hat oder nicht. Verpassen konnte ich ja sowieso nichts, ist der Film doch relativ anspruchslos.
An einer Stelle des Films glaubte ich an ein Ende des Selbigen – wäre auch durchaus passend gewesen. Nix war’s, unser Doug Liman hat nochmals knappe 40 Minuten rangehängt. Genau diese 40 Minuten gaben mir die Gelegenheit, über das wesentliche des Films nachzudenken: Hat er nun? Hat er nicht?
Ich muss allerdings gestehen dass innerhalb der letzten 40 Minuten eine Szene doch ganz erfrischend war und bei mir einen Lacher heraufbeschwörte – vielleicht findet ihr sie ja auch (und wer sie findet kann mir ja mal ein Stichwort schicken um zu prüfen, ob er richtig aufgepasst hat). Doch ist diese eine nette Szene noch immer zu wenig um 40 Minuten Nachspielzeit zu rechtfertigen.
Fazit: Mr. & Mrs. Smith ist das eigentlich erwartete Mainstream-Kino ohne besonderen Höhepunkte, ohne dramatische Schwächen. Einfach nur ein Durchschnittsfilm der vielleicht auch ein bisschen besser hätte sein können. Pitt und Jolie spielen ihren Part sehr überzeugend was in mir unweigerlich wieder eine Frage hervorruft...
Freunde von einfachen Unterhaltungsfilmen werden ihre Freude haben, genauso wie der „Ich finde alles was sexy Brad und sexy Angelina machen“-Fanclub. Wer einen spannenden und gut inszenierten Thriller sucht, der möge eine andere Türe im Kino betreten.
Aber irgendwas war da noch...ach ja! Hat er nun, oder doch nicht?
6/10