Review

Der 17-jährige Malte hat es nicht eben leicht. Sein Vater ist ein hoffnungsloser Fall in Sachen Alkoholismus, die Mutter einige Jahre zuvor gestorben. Der Teenager jobbt in einem kleinen Fischlokal und lebt auf der Ferieninsel Usedom. Urlauber finden diesen Platz zur Entspannung vom Alltag ganz toll, er hingegen möchte so schnell wie möglich weg und spart daher fleißig für seinen Führerschein (das kenne ich übrigens aus eigener Erfahrung, da ich auch in einer Kurstadt lebe). Halt gibt ihm lediglich sein polnischer Kumpel Pavel, mit dem er immer mal wieder Zigaretten über die Grenze schmuggelt, um sich ein paar Euro hinzuzuverdienen. Dann taucht plötzlich seine Schwester samt Sohn auf, was zu weiteren Konflikten innerhalb der Familie führt, da sie vor 5 Jahren einfach verschwand. Dazu bittet sie ihren Bruder auch noch andauernd auf den kleinen Lukas aufzupassen Und dann verliebt Malte sich auch noch in eine junge Urlauberin, doch auch dieses kleine Glück kann naturgemäß nicht von langer Dauer sein.

Insgesamt schildert die Geschichte genau eine Woche aus dem Leben eines Teenagers, die mit seinem 18. Geburtstag endet. Die Ereignisse in dieser Zeit sind keineswegs übertrieben dargestellt. Es gibt sicherlich viele Jungs wie Malte denen solche Dinge passieren, zumal es (mit einer Ausnahme) alles alltägliche Situationen für viele Menschen sind. Aber das macht den Film deshalb keineswegs uninteressant. Es müssen ja nicht immer übertriebene Action oder hanebüchen konstruierte Handlungen sein.

Die jungen Schauspieler habe ich persönlich in noch keinem Film gesehen oder sind mir noch nicht aufgefallen. Jacob Matschenz spielt hierbei den problembeladenen Teenager durchaus glaubwürdig, und auch die anderen Darsteller fallen durch ihr unbekümmertes Spiel positiv auf.

Die Story ist natürlich jetzt nicht umwerfend neu und wurde in Filmen wie „Herz im Kopf" so oder so ähnlich schon öfters variiert. Trotzdem gibt es in das Lächeln der Tiefseefische" viele wirklich gelungene Momente. Und ich oute mich hier jetzt gnadenlos - als sich Malte von seiner Urlaubsliebe verabschieden muss, ist das so wunderschön intensiv und glaubwürdig gespielt, das mir, trotz der bekannten Anweisung einer britischen Band namens „Cure" das Jungs ja nicht weinen sollen/dürfen, doch ein wenig Wasser in die Augen schoss -. Und so was passiert mir nun wirklich nicht gerade bei vielen Filmen.

Der Titel wird übrigens auch noch aufgeklärt, das lasse ich hier aber mal offen, sonst braucht Ihr Euch den Film ja nicht mehr ansehen.

Regisseur und Autor Endemann schuf hier ein authentisches und einfühlsames Drama mit Handlungssträngen die sich so oder ähnlich, an irgendeinem Ort in Deutschland, jeden Tag zutragen könnten. Wer grundsätzlich Filme wie „Sommersturm" oder auch „Crazy" mag, dem dürfte auch dieses Werk gefallen, das meiner Meinung nach auch nicht nur auf jugendliches Publikum zugeschnitten ist. Latente Miesmacher des deutschen Films sollten allerdings einen weiten Bogen darum machen.

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