Wenn der französische Filmemacher Luc Besson seine Finger im Spiel hat, dann entsteht üblicherweise auch ein kurzweiliges Actionspektakel, was sich mit Hollywoodblockbustern durchaus messen kann.
Zwar führte Luc Besson bei
„Banlieu 13“
nicht Regie, sondern lieferte Idee und Drehbuch für den Streifen, doch was dabei herausgekommen ist, ist ein französischer Actioner der richtig in die Pupillen knallt!
Dabei ist vor allem dem metteur en scène Pierre Morel, der mit „Banlieu 13“ sein Regiedebüt feierte, ein großes Kompliment zu machen, denn szenische Gestaltung und die dynamische Kameraführung sind einfach superb.
Natürlich merkt man bei Morel die partielle Übernahme filmischer Stilmittel seines Lehrmeisters Besson, doch wen störts, wenn’s stimmig ist...
Zur Story:
Wir schreiben das Jahr 2013 in der Hauptstadt der grande Nation. Eine immense Mauer isoliert das Vorstadtghetto von Paris, in dem Gangs das Sagen über den Distrikt übernommen haben.
Damien (Cyril Raffaeli), ein Flic mit brachialer Kampfsporterfahrung, wird beauftragt das böse Ghetto zu infiltrieren und den Spitzbuben Taha (Bibi Naceri [Der Bruder von Sam Naceri, den wir als rasenden Taxichauffeur Daniel aus „Taxi 1-3“ kennen] ) dingfest zu machen, weil jener eine Atombombe stibitzt hat und damit droht sie einzusetzen. Damien bekommt tatkräftigen Support vom Knacki Leito (David Belle), denn dieser hat noch eine ganz persönliche Rechnung mit Taha zu begleichen!
Da es sich ja um einen dynamischen Actionstreifen handelt, haben die beiden nicht viel Zeit die Bombe zu entschärfen und Taha ins Kittchen zu befördern...
„Also los jetzt...!“
Ein althergebrachter Plot den wir von Action- und speziell Bondfilmen kennen: Böser Bube bedroht Stadt; Land oder sogar die ganze Welt und zwei Haudegen müssen den Schlawiner schnellstmöglich einbuchten beziehungsweise killen...
Das dieses Schema schon fast traditionalen Charakter hat wird wohl keiner bestreiten. Aber heißt das denn gleich das der Film schlecht und uninnovativ ist?
Definitiv NEIN! Ein guter Actioner zeigt waghalsige Stunts gepaart mit guten Schauspielern und einem fetten Score. Innovation wird maßgeblich auf der Ebene der halsbrecherischen Actionsequenzen auftreten und das ist bei „Banlieu 13“ mit absoluter Sicherheit der Fall. Hier wird von Häusern gesprungen und über meterhohe Objekte gejumpt, als ob es nix wäre. Selbst der neueste Bond („Casino Royale“) hat sich von dieser umwerfenden dynamischen Stuntmanier inspirieren lassen!
Weiterhin sind die Dialoge (zumindest im O-Ton) durchaus passabel. Doch wen interessiert schon das Gesabbel der Protagonisten, wenn es um knallharte Martial – Arts fight, fette Explosionen und Schusswechsel geht... . „Banlieu 13“ wird dem Genre zu 100% gerecht und kann mit allem auffahren was das Actionherz begehrt!
Auch der Score integriert sich sehr stimmig zu den Actionsequenzen, auch wenn man nicht der Fan von Hip-Hop aus McSolar- und DocGyneco-Landen ist.
Fazit:
Ein bewundernswertes Regiedebut von Pierre Morel, der ein formidables Händchen für das Actiongenre besitzt. Schauspielerisch kann natürlich kein „Hamlet“ erwartet werden, doch für dieses Filmsegment werden brauchbare Leistungen geliefert.
In Allem ist „Banlieu 13“ ein kurzweiliger und sehr gut choreographierter Actioner aus dem Land der Tricolore!
Ohne wenn und aber 10 Punkte!