Review

"Lebendig Begraben" darf mit zu den werkgetreuesten E.A. Poe Verfilmungen gezählt werden, in denen mal nicht Vincent Price den Hauptcharakter mimt, sondern vom ebenso tollen Ray Milland abgelöst wird.

Dieser spielt Guy Carrell, ein wohlhabender Mann, der eigentlich ein sorgenloses Leben führen könnte...wäre da nicht seine Angst Lebendig begraben zu werden. Grund dieser Psychose ist die Exhumierung seines Vaters, der an einem Herzversagen starb...angeblich: denn als der gute Mann ausgebuddelt wird fallen Guy 2 Dinge sofort ins Auge: die Kratzspuren an der Sargdecke und die kaputten Fingernägel seines Vaters. Den Kontakt zu seiner Geliebten bricht er ab; doch diese lässt sich nicht zu leicht abblocken und besucht ihn. Kurze Zeit später sind die beiden verheiratet, doch selbst die Liebe kann nicht helfen...immer mehr steigert sich Guy in diesen Wahn hinein.

Ja auch diese Verfilmung einer Poe´schen Kurzgeschichte kann überzeugen. Dies liegt vor allem an der tollen darstellerischen Leistung von Ray Milland. Sehr eindrucksvoll verkörpert er den paranoiden Adelsherren.
Aber auch der Rest der Darsteller macht einen guten Job.

Natürlich ist auch hier die Atmosphäre ziemlich düster und bedrohlich. In kaum einer Szene scheint die Sonne, der Nebel wabbert am Boden und umhüllt die knorrigen Bäume der Studiokulissen. Dennoch baut sich hier leider nur selten Spannung auf, am Ende ist am ehesten die "Horror"-Stimmung zu spüren, wenn auch hier das phantastische in den Hintergrund gerückt wird.

Zwar gibt es einige Morde, diese sind aber unblutig inszeniert wurden - macht nichts, denn der psychologische Aspekt steht im Vordergrund. Besonders die Traumsequenz in seiner mit allen Finessen ausgestatteten Gruft kommt sehr gut zur Geltung.

Von allen 3 Filmen der Poe Reihe der am wenigsten spektakulärste und spannendste, aber eine der werkgetreuesten Verfilmungen!

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