Lebendig begraben (1962)

Review

von Frank Trebbin

Der wohlhabende Guy Carrell ist Kataleptiker, d.h. er glaubt fest daran, daß auch er, ebenso wie sein Vater vor ihm, bei lebendigem Leib begraben wird. Deshalb lebt er ständig in Panik und hat sich schon zu Lebzeiten eine Grabkammer ausgesucht. Aus seiner Angstpsychose wird nach seiner Hochzeit grausame Wirklichkeit, als Guy durch einen Schock dermaßen gelähmt wird, daß man ihn für tot hält. So wird Guy Carrell unfreiwilliger Mittelpunkt seiner eigenen Beerdigung. Als er sich aus dem Grab befreien kann, hat ihn der Wahnsinn gepackt…

Dies ist eine der spannungsgeladensten und unheimlichsten Adaptionen eines Stoffes nach Edgar Allen Poe (übrigens glaubte dieser selbst, ein Kataleptiker zu sein), die von dem altbekannten Produktionsteam um Billigfilmer Roger Corman mit zunehmender Routine immer besser umgesetzt werden. Die im Studio entstandenen Szenen auf dem nebelverhangenem Friedhof sind in ihrer Atmosphäre und Stimmung nur noch mit den alten Klassikern des Gothic-Horrors vergleichbar und graben dem Schrecken heutiger Slashermovies mit Leichtigkeit das Wasser ab. Daß hierbei die Nebelmaschine manchmal etwas überstrapaziert wird, ist dem Eifer des Gefechts zuzuschreiben und dürfte des Fan solcher Geniestreiche nicht weiter stören. Die Besetzung ist gut, und allesamt agieren dem Genre entsprechend ernst und glaubwürdig. Mit Ray Milland, Hazel Court, Richard Ney, Heather Angel u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin