Review

Seitdem Guy einen lebendig begrabenen Mann sieht, treibt ihn seine Angst ihm könnte das selbe widerfahren, in den Wahnsinn. Um im Ernste des Falles dagegen gerüstet zu sein, baut er sich seine eigene Gruft, in die er allerhand Fluchtmöglichkeiten einbringt, doch in seinem Wahnsinn merkt er nicht, wie er sein eigenes Leben, dass er leben könnte schon so längst aufgegeben hat. Doch dieser Alptraum soll in einer Rache enden.

Lebendig begraben ist freilich einer dieser Produktionen, die in den 60er Jahren Geschichte schrieben. Das liegt wohl auch daran, dass sich der Film an der Buchvorlage von Poe orientiert. Dass Lebendig begraben aber genauso so eine Fliessbandproduktion wie alle jene Gruselfilme dieser Zeit waren, ist nicht das einzige Manko, was ihn nicht zum Meilenstein des Gruselkinos macht. Poes Geschichten sind im Grunde genommen, und das mag wohl nicht nur meine Meinung sein, unverfilmbar. Denn Poe's Gedanken und Ängste, bzw. der Horror der sich in seinen Filmen emporhebt, ist Horrorvisionen, die sich im Kopf breittreten und das mag insofern wenig funktionieren. Und so kommt es wie es kommen muss. Die Idee hinter der Verfilmung ist ohne Zweifel ordentlich und diese Angst vor dem Lebendig Begraben sein, ist wohl Horror pur, aber eben nicht so grausam als könnte man in auf Bild projezieren. Und so bleibt auch jene Inszenierung einfach bloss solider Grusel, der zwar rein optisch, aufgrund der studiokünstlichen Kulissen charmant rüberkommt, aber eben kein bisschen schockiert. Doch am schlimmsten tut sich hierbei wohl vielmehr die absolute Vorhersehbarkeit hervor. Man weiss grundsätzlich von Anfang an, dass der alte Guy ebenfalls dieses Schicksal erleiden muss, auch wenn er sich noch so dagegen wehrt. Dass das nicht nur sein Verschulden ist, sollte hierbei ebenfalls nicht der Erwähnung wert sein. Will uns das mal wieder vermitteln, dass hübsche und junge Frauen unser Untergang sind? Sehenswert ist Lebendig begraben allemal, denn atmosphärisch ist das hier ohne weiteres, auch wenn das wunderschöne Anwesen egal ob bei Tag oder Nacht in Nebel getränkt zu sein scheint. Also wieder unfreiwillig komisch, so manch schöne Faktoren, mit denen man eigentlich Grusel erschaffen wollte. Doch so wirkt das leider bloss nur noch etwas albern, wenn dann noch wie wild die Blumen dort wachsen. Was solls. Der Film hat sicherlich seine Daseinsberechtigung, aber mehr als solide Filmkost kann er hiermit nicht darstellen.

Fazit:

Solide, atmosphärisch, aber ebenwohl genauso nichtssagend wie auch vorhersehbar. Nicht der beste Poe, aber eben grundlegend Pflicht für Poe Fans und Fans von 60er Jahre Gruselschinken.

57%

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