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Ein Mann, eine Nacht und die Suche nach einer Pistole

In letzter Zeit erblicken zumeist weichgespülte Produktionen das Licht der Leinwand. Gegen diesen Trend stemmt sich momentan nur der Horrorfilm, der mit immer derberen Streifen versucht, das Publikum endlich einmal wieder zu schockieren. Doch dabei sehen wir zumeist Gewalt um der Gewalt willen – was den eingefleischten Freund des harten Films natürlich nicht stört – und stets auch Verweise auf gute alte Zeiten. Der Slasher kommt zurück, Remakes überall, dieses Genre zumindest ist noch nicht tot. Um den harten und spannenden Kriminalfilm indes ist es schlecht bestellt, man achtet mehr auf ein jugendfreundliches Rating anstatt die Bedürfnisse des erwachsenen Publikums zu berücksichtigen. Und so fliegt immer mehr Superheldengetier über Zelluloid, die Kinder freut das, doch man selbst denkt gerne an die Zeiten der Gangsterfilme von Scorsese, an pointierte Dialoge mit haufenweise F-Words wie bei „Scarface“ und ist daher in allerhöchstem Maße überrascht, wenn endlich mal wieder ein schmutziger, harter Thriller produziert wird, der sich einen Dreck im Konventionen schert.

Paul Walker ist als Schauspieler erwachsen geworden. Wir sehen ihn in der Rolle des Kleingangsters Joey, der nach einer blutigen Schießerei von seinen Capos den Auftrag bekommt, eine der benutzten Waffen verschwinden zu lassen. Leider verschwindet die Waffe nicht nur ohne Joeys Zutun, sondern wird auch noch benutzt... und somit hat Joey massive Probleme. Er macht sich auf die Suche nach der Waffe, stets einen Schritt zu spät, da die Waffe fortwährend ihren Besitzer wechselt. Und auf einmal hat er es mit der Mafia, dem russischen Mob, korrupten Polizisten und einer Kinderschänderfamilie zu tun, die ihm allesamt auf die eine oder andere Art und Weise im Weg stehen. Es kommt, wie es kommen muß - Blut fließt, die Situation wird zusehends verzweifelt, und am Ende stehen sich fast alle Parteien in einem leeren Eisstadion gegenüber – welches nicht alle lebend verlassen werden. Zudem hat die Handlung – leider – noch eine weitere Überraschung in petto…

Fiese Gestalten sehen wir hier, braungefiltert, mit allerhand kleinen technischen Spielereien aufgepeppt. Da gibt es Kugelflüge, Zurückspulungen, angedeutete Split-Screens, doch all da geschieht nicht um des Effekts willen, sondern treibt den Film zügig voran. Folter, Morde, Exekutionen, es geht wirklich hart zur Sache. Die Dialog sind eine Klasse für sich, da wird geflucht auf Teufel komm raus, und wirklich jede der handelnden Figuren hat Dreck am Stecken und ist garstig in seiner Verhaltensweise. Das ist ganz sicher kein Film für Kinder, und es ist, das sei beiseit angemerkt, auch erfreulich zu sehen, daß der Darsteller des Oleg, ein kleiner Junge, nicht noch mal seine üble Rolle aus „Ultraviolet“ spielen muß. Ob allerdings die Episode mit dem Päderastenpaar sein mußte, nun ja, für die Handlung nicht unbedingt notwendig, aber ob der Boshaftigkeit sicher sehenswert. Das wahre Böse ist halt nicht immer nur auf Seiten der Gangster. Ein hervorragender Film, schnell, hart, düster, ein sehenswerter Thriller – 9/10.

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