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Ähnlichkeit mit lebenden oder einst lebenden Personen ist rein zufällig und unbeabsichtigt: Diktator Hynkel, Herrscher über Tomania, läßt sich von Garbitsch den Floh ins Ohr setzen die Welt beherrschen zu wollen. Während Hynkel selbstverliebt an seinen Plänen arbeitet geht ein jüdischer Friseur seiner Arbeit ungestört nach. Doch die beiden Schicksale sind miteinander eng verwoben, nicht nur weil die Juden von Hynkel gnadenlos verfolgt werden, sondern auch weil die beiden sich sehr ähneln.

"Der große Diktator" mit Charlie Chaplin als Barbier und Diktator ist eine gnadenlose Parodie auf Hitlers SS-Staat. Chaplin begibt sich auf eine Gratwanderung zwischen Slapstick und Seriösität, gleitet mal in die eine, mal in die andere Ecke ab. Im gesamten jedoch bleibt ein deutliches "G'schmäckle" zurück, schlußendlich ist der Film um ein vielfaches ernsthafter als einzelne Passagen zu Beginn vermuten lassen würden.

Die Comedyeinlagen mit Hynkel und der aberwitzigen Darstellung seiner Figur lockern zwar das Gesamtwerk auf und sorgen für zahlreiche Lacher und Showeinlagen die man so leicht nicht vergessen mag, doch täuscht alles letztlich nicht über die Dramatik der geschichtlichen Ereignisse hinweg. Das Ende spiegelt dies auch auf traurige Weise wieder.

Der Film ist ein Muß für den Cineasten, auch wenn aus heutiger Sicht einige Schwächen und Längen vorhanden sind. Der Tiefsinn weiß dafür allerdings zu entschädigen.

(7/10)

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