So, da habe ich mir gerade einfach mal, ohne viele Gedanken vorab, Art School Confidental angeguckt. Die Fragen die sich euch potentiellen Zuschauern stellen sollten sind: In was für ein Genre ist der Film einzuordnen, und was bietet er mir eigentlich? Im Folgenden werde ich versuchen diese zu beleuchten.
Die Frage nach dem Genre kann ich nur schwer beantworten, es geht um einen zeichnerisch sehr begabten Jungen, den wir bis zum Besuch des Kunst Colleges begleiten. Er malt objektiv betrachtet sehr gute Bilder, kann großartige Aktzeichnungen erstellen und ist nebenbei auch noch kreativ bzw. abwechslungsreich in seinen "Werken". Ein Naturtalent.
Doch wie wir wissen, ist Kunst nunmal eine sehr subjektive Angelegenheit, und genau das versucht Art School Confidental uns in einer ironischen Weise zu vermitteln.
Es können völlig kindliche, undurchdachte und uninspirierte Strichzeichnungen sein und schon haben wir ein "Meisterwerk". Da malt unser Jerome - das Naturtalent - technisch gesehen traumhafte Bilder, aber die Kunstklasse und der Lehrer bevorzugen die - überspitzt gesagt - 10 farbigen Striche. Und genau hier setzt der Film an, was ist Kunst und was ist keine? Was muss man malen um mit Kunst Geld zu verdienen, wie muss man auftreten, welche Eigenschaften braucht man selbst und welche die Bilder?
Neben dieser Haupt-Storyline gibt es noch eine kleine Liebesgeschichte, eine durchgeknallte WG (mit Side Storylines) und einen Serienmörder an dem College..
Alles in allem aber mit der Identitätssuche von Jerome verknüpft. Nun stellt sich die nächste bereits angedeutete Frage: Was bietet uns der Film? Dies ist ebenfalls recht schwer zu beantworten, da Art School Confidental weder umwerfend lustig noch nervenzerreissend spannend ist. Die gesamte Geschichte plätschert so ein bisschen daher, der Zuschauer ist eher allgemein an dem Fortschreiten der Story interessiert: Wie geht es aus, wer bekommt das Mädchen, wird Jerome ein großer Künstler? Doch große Überraschungen gibt es hier eher weniger - es ist schlichtweg ganz interessant die Tücken der Kunst und deren wackligen Beine zu sehen.
Wie man schon ein bisschen herauslesen kann hat mich der Film nicht sonderlich vom Hocker gehauen. Es gab hin und wieder einen Lacher und die aufkommende philosophische Frage nach: "Was ist Kunst?" ist durchaus gut vermittelt worden (ich denke jetzt noch kritischer über Malerei) aber groß Pluspunkte wie großartiges Storytelling, knackiger allgegenwärtiger Humor oder ein geniales Drehbuch kann ich dem Film leider nicht gutschreiben.
Fazit: Wer auf teils schwarzhumorige und ironische Weise erfahren will wie hart das Leben eines angehenden Künstlers sein kann und wie lächerlich so manche "Kunstwerke" doch eigentlich sind, der bekommt hier eine nette Geschichte geboten. Für alle anderen, die viel Witz, Spannung oder eine überdurchschnittlich gute Story erwarten sei gesagt: Den Film könnt ihr ruhig weglassen. 4,5/10