Review

Was einem dieser Action-Thriller an Geschichte, Logik und Auflösung anbietet ist eine echte Zumutung. Das fängt mit dem Titel „7 Sekunden“ an, der überhaupt keine weiterführende Bedeutung hat. Dann folgt eine Geschichte, in der alles so schwarz-weiß, wie in einem Kinderfilm ist: Der Bösewicht ist so böse, dass er sogar an Parkinson leidet (zumindest ab und zu). Der Held (Wesley Snipes), ist dagegen so gut und stark, dass er selbst aus den unmöglichen Situationen herauskommt. Und dann ist da natürlich auch noch eine Prinzessin (also die weibliche Hauptdarstellerin Tamzin Outhwaite), die als One-woman-armee im Hosenanzug mit perfekt sitzender Frisur ohne jegliche Schwierigkeiten sämtliche Verstrickungen mühelos durchschaut. Hm, ... fragt man sich schnell – wie mag das wohl ausgehen?
Dabei fängt der Film ganz vielversprechend an. Die ersten acht Minuten sind bestes Actionkino. Temporeich und spannend inszeniert sieht man einen vorgetäuschten Raub auf drei Geldtransporter in Rumänien. In Wahrheit soll das nur von dem Raub auf das große Lager ablenken. Soweit ist alles gut. Und versucht man all das umzudrehen, per Verrat noch komplizierter zu machen - doch leider kippt der Film danach ins unermesslich Dumme und Lächerliche um.

Dabei stoßen einem dann so viele Dinge sauer auf, dass es sich gar nicht lohnt sie alle aufzuzählen.
Erwähnt sei trotzdem, dass sämtliche Figuren komplett unglaubwürdig und albern wirken (sogar Snipes erinnert in vielen Situationen eher an Eddy Murphy als an Blade). Zudem haben viele Figuren überhaupt keinen Einfluss auf die Handlung, wie beispielsweise Dhobi Oparei als Spanky, den man ohne irgendeine Veränderung aus der Story hätte streichen könnte. Sehr störend ist zudem, dass permanent Leute abgeknallt und getötet werden und überhaupt keiner deshalb moralische Bedenken hat (sind ja eh immer nur die Bösen ...).
Die Auflösung ist dann auch noch total blöd und passt überhaupt nicht zu dem was man vorher gesehen hat (sofern man nicht unter Alzheimer leidet). Und stört auch die Ausstattung der Polizei, sowie der Kurierfirma: Haben die Filmemacher eigentlich vergessen, dass alles in Rumänien spielt? Ist das eigentlich ein armes Land? Aber wo kommen dann die vielen Flachbildschirme in jedem Raum her – das hat die Polizei doch noch nicht mal in Deutschland.
Ohnehin ist es ärgerlich anzusehen, wie die amerikanischen Gäste mit Rumänien umgegangen sind. Denn normalerweise revanchiert sich eine Filmgesellschaft für die Unannehmlichkeiten (wie tagelang abgesperrte Plätze, usw.) in dem sie auch besonders schöne Plätze oder Bauten zeigt, die dann im Gastland helfen sollen den Tourismus anzukurbeln.
In „7 Sekunden“ sieht man aber überhaupt nichts davon ( ... gut Rumänien ist sicher kein El Dorado, aber schöne Landschaften und Küste gibt es da auch!). Folglich haben die Macher Rumänien (da es definitiv keine Kulisse ist) nur ausgewählt, weil man da billig Statisten kriegt und mit ein paar Dollars an die richtigen Leute die notwendigen Drehgenehmigungen. Also nicht mal in einer übergeordneten Kategorie schafft es dieser unglaublich dumme Film zu punkten.

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