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Ein sehr langweiliger Film, in dem überhaupt keine Geschichte erzählt wird. Eigentlich müsste man darüber nicht viele Worte verlieren, wenn der Regisseur nicht Cameron Crowe wäre, der zuvor mit „Jerry Maquire“, „Vanilla Sky“ und „Almost Famous“ drei Meisterwerke in Folge inszeniert hat.
Alle zuvor genannten Werke waren psychologisch schlüssig, hatten großartige Darsteller, eine interessante Geschichte mit toller Botschaft und verpackt waren sie in meisterhaften Bildern – eben genau so, wie man sich großes Hollywoodkino wünscht.

Und nun Elizabethtown. Wie der Titel verrät, geht es um eine gleichnamige Stadt im US-Bundesstaat Kentucky (Südstaaten). Dort ist der Vater von Orlando Bloom aufgewachsen und plötzlich verstorben. Jetzt muss der Sohn ihn abholen und nach Oregon überführen, wo die Familie zwischenzeitlich (vor 28 Jahren) hingezogen ist.
Man könnte denken, dass Cameron Crowe, der ja auch das Drehbuch geschrieben hat und das fertige Werk seinem Vater gewidmet hat, daraus eine persönliche Vater-Sohn Geschichte gemacht hat. Aber das ist nicht der Fall. Über das Verhältnis von Vater und Sohn erfährt man eigentlich überhaupt nichts und die meiste Zeit über sieht man nur das Leben in einem Südstaatenkaff.

Das ist natürlich ziemlich statisch angelegt, allerdings diffamiert der Regisseur die Bewohner nicht, sondern stellt sie – wenngleich satirisch überhöht – liebenswert dar.

Im Grunde genommen ist das der Kern des Films und gleichzeitig auch das Kernproblem des Films. Denn alle Figuren bleiben rein oberflächliche Erscheinungen und haben keine Vorgeschichte – mit Ausnahme von Hauptdarsteller Orlando Bloom, der vorher als Turnschuhdesigner tätig war.
Alle anderen Figuren tauchen plötzlich im Werk auf und verschwinden gleich danach wieder – ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Von der weiblichen Hauptdarstellerin Kirsten Dunst, erfährt man beispielsweise überhaupt keine Vorgeschichte und deshalb ist bei ihr auch keine Entwicklung zu beobachten. Hinzu kommt, dass Dunst die naiv fröhliche blond verrückte Schönheit nicht überzeugend spielt und man sich nach kurzer Zeit wünscht, dass entweder die echte Cameron Diaz noch mal eine „Verrückt nach Mary“-Vorstellung gibt – oder aber Dunst sich etwas Eigenständiges ausdenkt und aufhört Diaz schlecht zu kopieren.

Der Einzige, der sich im Film etwas entfalten darf, ist Orlando Bloom. Eigentlich sollte der „erfolgreiche“ Schuhdesigner, laut Geschichte, in Kentucky geerdet werden und die Liebe kennen lernen (die man natürlich nur zu Hause finden kann ...) wobei Liebe natürlich weiter gefasst wird und auch die Heimatliebe miteinbezieht.
Das Problem ist jedoch, dass Orlando Bloom zwar der beste Darsteller am Set ist und seine Sache ganz gut macht, man ihm am Ende jedoch nicht anmerkt, dass er sein Herz aufmacht. Das ist schade.

Dadurch bleibt es die ganze Zeit über langweilig. Stellenweise kann die sehr gut ausgewählte Musik das überbrücken – aber es fehlt einfach jegliche Spannung.

Und das liegt eben daran, dass hier keine Konflikte verarbeitet werden und oft genug die Gesetze der Logik und Zeit unnötigerweise ausgehebelt und gebrochen werden – was natürlich der allgemeinen Glaubwürdigkeit noch weiter schadet. Beispielsweise soll Orlandos Filmmutter in den drei Tagen nach dem Tod ihres Mannes sowohl einen Step-, als auch einen Komiker- und einen Kochkurs gemacht haben ...

Am meisten überrascht jedoch an diesem so stark Heimat betontem Werk, dass nicht mit einem Wort erklärt wird, weshalb der Vater, der Überraschenderweise gar keine Sprechrolle in den Rückblenden bekommt, dieses „Paradies“ verlassen hat.

Zusammenfassend kann man sagen, dass an ein paar Szenen die große Könnerschaft von Crowe deutlich wird (die großen Familienszenen im Haus und das Konzert im Hotel) insgesamt jedoch ein Gedanke fehlt, der die Bilder verbindet.
Und dann fehlt natürlich auch jegliche Überraschung in der Geschichte – das führt natürlich automatisch zu Langeweile. Und dafür muss man nicht ins Kino gehen! Vielleicht ist „Elisabethtown“ ja für Crowe dass, was für Kubrick „Barry Lyndon“ war. Das gäbe immerhin Hoffnung, dass noch gute Sachen folgen können.

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