Review

Kurz nachdem die Robinsons ihr neues Haus auf dem Land bezogen haben, häufen sich merkwürdige Ereignisse. Im Garten sind eines Morgens zwei menschliche Umrisse in den Rasen eingebrannt. Meaghan, die autistische Tochter der Robinsons, ist ungewöhnlich aufgeweckt: Obwohl sie noch nie ein Wort gesprochen hat, singt sie plötzlich. Immer wieder hallen die Stimmen zweier Kinder durch das Haus, eines Abends verselbständigt sich sogar Meaghans und Jesses Spielzeug. Besorgt schalten die Robinsons Sheriff Graham Scofield ein.

Haus der verlorenen Seelen ist ein rein fürs TV gedrehter Gruselfilm und kommt auf gewohnt biederen Pfoten dahergetrippelt. Obwohl der Film auch unter Horror firmiert ist das Werk ein absolut unblutiger, fast auch gewaltfreier Abguß des bewährten Poltergeist Prinzips. Vermutet man aufgrund des Titels und auch der ersten Szenen einen klassischen Haunted House Movie, der auch zunächst pflichtschuldigst die Spukhaus Checkliste abarbeitet (schwebende Objekte, geisterhafte Stimmen, Botschaften aus dem Jenseits), kristallisiert sich mit Fortdauer eine eher müde Geistergeschichte rund um ein vergangenes Verbrechen heraus.Das Haus an sich tut nämlich überhaupt rein gar nix böses oder bedrohliches, der Kontakt mit den toten Kindern wird über ein zufällig im Keller rumstehendes Gerät hervorgerufen. Dieses stellt sich als eine unbekannte revolutionäre Erfindung des alten Edisons heraus (klar sowas findet man ja ständig), die Kontakt mit der Geisterwelt ermöglicht.
 Die Story des Films ist soweit hinlänglich aus zig anderen Filmen bekannt und wird leider auch arm an Höhepunkten präsentiert. Das Tempo des Films ist sehr, sehr gemächlich, allerdings liegt das Hauptaugenmerk auch eher auf der Atmosphäre und den Ermittlungen des Vaters, das ganze Mysterium eher im Stile eines Detektivromans aufzudröseln. Erst im Finale wird dann wieder die übersinnliche Keule ausgepackt und der Showdown ist dann beinahe schon wieder langweilig, da er keine schlüssige Aufklärung bieten kann. Der Täter hat letztendlich kein Motiv und wo die entscheidenden Gedankenkontrollkräfte herkommen weiß auch kein Mensch so genau.
Der Film ist eigentlich einer der ganz seltenen Beispiele, das bei einem Gruselstreifen der Mittelteil der interessanteste ist. Es wird fleißig investigiert und als Zuschauer kann man fröhlich mitraten, wer den hinter dem ganzen Übel steckt. Die Darsteller leiten dabei routiniert durch die Geschichte, bis eben zum Lowlight Finale. Knappe Mittelklasse.
4/10

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