Recht solider B-Actioner von Kurt Wimmer, der Jahre später mit dem überschätzten "Equilibrium" noch für Aufsehen sorgen sollte. Handwerkliches Geschick beweist der Regisseur bereits in "One Tough Bastard", über den Rest legt man allerdings lieber den Mantel des Schweigens.
Inhaltlich wird die alte Leier vom knüppelharten Army-Ausbilder heruntergespult, der privat natürlich ganz der stolze Papa und Ehemann ist. Um das zu verdeutlichen, verwendet man dankbarerweise nur den Vorspann, während bei van Damme und Konsorten dafür auch mal eine gute halbe Stunde flöten ging. Doch dann: Frau tot. Kind tot. Schuld: Ein paar Killer, angeführt vom Bad-Guy-erprobten Bruce Payne ("Passagier 57"), der hier mit Nasenpiercings und Iron-Maiden-Matte herumläuft, aber aus irgendeinem Grund trotzdem – offiziell - FBI-Agent ist. Die Jagd auf den bösen Buben und Konsorten (u.a.: M.C. "You can't touch this" Hammer) ist also eröffnet.
In "One tough Bastard" geht es dabei nicht gerade zimperlich zur Sache, obwohl der Mittelteil recht actionarm ausfällt. Wenn mal etwas passiert, ist das aber schön over-the-top inszeniert und präsentiert Bosworth als Actionstar der alten Schule. In Bedrängnis gerät er so gut wie nie, hat immer alles im Griff und kann es sich im Angesicht einer Heerschar von Feinden und zweier Knarren vor der Nase noch leisten, schnell den Notarzt zu rufen, weil es gleich auf die Fresse gibt. Und zwar nicht für ihn. Dass es mit seiner Schauspielkunst nicht weit her ist, wenn er mal menscheln muss, dürfte jedem klar sein, aber das Genre hat bereits schlimmere Hauptdarsteller hervorgebracht.
Das alles ist über weite Strecken kurzweilig und spaßig und wäre überdurchschnittliche Videothekenware, wenn da nicht der junge Sidekick wäre, der den lächerlichsten Nachwuchs-Gangster seit Erfindung von Filmkindern darstellt. Auch der Rest der Nebencharaktere ist eine einzige Ansammlung von Genreklischees und sorgt für pausenloses Kopfschütteln. Wer damit leben kann und auf konventionelle, altmodische B-Action steht, kann mit "One Tough Bastard" allerdings nicht viel verkehrt machen.