Review

Die Welt wird von den Untoten bevölkert und die Lebenden haben sich in einer Stadt verbarrikadiert, doch diese droht ebenfalls von den wandelnden Leichen überrannt zu werden, da sie sich weiterentwickeln und nach neuen Wegen in das abgeschottete Areal suchen.

20 Jahre nach seinem letzten Beitrag zum Zombiegenre in Form von "Zombie 2 - Das letzte Kapitel" meldet sich George A. Romero, der Mann, der mit "Die Nacht der lebenden Toten" und "Zombie" das Genre wie kein Zweiter geprägt hat, höchstwahrscheinlich motiviert durch den überraschenden Erfolg von Zack Snyders Remake zu "Dawn of the Dead", zurück und legt mit "Land of the Dead" eine gelungene Fortsetzung zu seiner Untotentrilogie hin.
Die handelnden Figuren agieren in der oben genannten Welt, wobei das Hauptaugenmerk auf einer bunt gemischten Truppe liegt, die in der von Zombies bevölkerten Außenwelt nach Nützlichem sucht. Die Mitglieder dieses Trupps sind völlig unterschiedlich und es gibt neben dem üblichen Charmebolzen, der von Simon "The Mentalist" Baker gespielt wird und seinem entstellten Kollegen auch ein paar durchtriebene Figuren wie den von John Leguizamo verkörperten eigenbedachten Cholo, der für Zwietracht sorgt und sich mit dem in der Stadt im Luxus lebenden Auftraggeber und Milliardär Kaufman (Dennis Hopper) anlegt. Fürs Auge dient die von Asia Argento dargestellte Kampfamazone, welcher leider, wie den meisten Figuren, nicht besonders viel Tiefe gegönnt wird, was eine der wenigen Schwächen des Filmes ist.
Eine ganz große Stärke dagegen ist die Darstellung der "Stinker", wie die Zombies hier genannt werden, denn hier ist eine klare Entwicklung zu erkennen, die sich in der Figur des Bub in "Zombie 2 - Das letzte Kapitel" bereits angedeutet hat, denn die Untoten sind nicht nur stupide durch die Gegend wandelnde Fleischfresser, sondern zeigen Restbestände an Intelligenz, was sie in Massen zu ausgesprochen gefährlichen Gegnern für die sich hinter ihren Mauern in Sicherheit wiegenden Menschen macht. Antreiber der Horde ist ein dunkelhäutiger Tankwartzombie, der unter anderem die Ablenkungsmanöver der Menschen durch Feuerwerk erkennt und das Benutzen von Feuerwaffen wiedererlernt und dieses Wissen an seine Artgenossen weitergibt.
Optisch machen die Untoten auch wieder einiges her und es steht Individualität anstatt Einheitsmaskerade an der Tagesordnung und so gibt es unter anderem musizierende oder cheerleadende Zombies, Priester mit Schnappkopf, Kinderzombies und Zombies im Clownskostüm.
Auch das Untergangsszenario ist optisch überzeugend umgesetzt und die heruntergekommene Stadt innerhalb der Schutzmauern sowie die bedrohliche Außenwelt werden durch die düsteren Bilder und die stimmige Musikuntermalung glaubhaft rübergebracht.
Sehr gelungen sind zudem die zahl- und abwechslungsreichen Splattereffekte, bei denen hauptsächlich zu tollen handgemachten Masken- und Latextricks gegriffen wurde und cgi-Effekte lediglich unterstützende Funktionen einnehmen.

Insgesamt ist "Land of the Dead" eine sehenswerte Rückkehr von George A. Romero zu seinen Zombiewurzeln, die durch eine gute Mischung aus Action und Splatter bei Laune hält, die Geschichte mit Ausnahme einiger Unsauberkeiten bei der Figurenzeichnung nicht vernachlässigt, optisch überzeugt und somit zu den wenigen unbedingt sehenswerten Beiträgen der jüngsten Zombiefilmwelle zählt.

Details
Ähnliche Filme