Ein ganzes Land scheint von Untoten überrannt und während die Lebenden in einer Zweiklassengesellschaft verschanzt in einem Wolkenkratzer und in den tiefsten Ghettos leben, evolutionieren in der Vorstadt die Zombies zu intelligenten Wesen heran. Dabei ist eine Spezialmannschaft im Einsatz, die immer fortschreitenden Zombies daran abzuhalten der Stadt näher zu kommen. Doch unter der Führung eines Oberzombies scheint die Situation fast schon aussichtslos, vorallem weil sie nun schon untereinander kommunizieren können.
Romero goes Hollywood, Romero goes Popocornkino. Was Romero hier mit seiner Zombietrilogie anstellt und weiterführt ist nicht nur schrecklich peinlich sondern auch irgendwo schrecklich hanebüchen. Unser Altmeister der intelligenten Zombiefilme springt hiermit wahrlich auf einen grossen neu herangerollten Zug auf und inszeniert seine neue Ansicht von einer Zombieepidemie wie all die anderen aufkeimenden Weltklasseregisseure, die den Zombiehype des neuen Jahrtausends ausschlachten ohne Ende. Und so muss auch in Romeros Streifen, 20 Jahre nach Zombie 2: Day of the dead, die Intelligenz der Zombies weiterentwickelt sein. Das mag zwar irgendwo logisch erscheinen, wenn man an die Versuche des Professors in Day of the dead denkt, aber leider wirkt das hier nur allzu banal. Während nämlich die Menschheit fast schon unterlegen in ihrem eigenen Gefängnis im Zentrum der Stadt lebt, bildet sich die Grossmacht der Zombies auf der anderen Seite vor. Während Romero hier unsere Klassengesellschaft kritisieren möchte, geht dass mitunter bei der trägen und fast schon klischeebehafteten Inszenierung unter. Aber es ist und bleibt eben ein Romero und so muss die ein oder andere Parallele zu unsrer Menschenexistenz eben nicht fehlen. Ob das jetzt aufgesetzt rüberkommt oder nur in Ansatzen propagiert wird, macht ja nix, wenigstens es ist irgendwie existenz. Hätten wir all diese kläglichen Versuche von Dramatik überstanden bewundern wir eben reichlich Gore und Action, doch spätestens bei den Abziehbildern von Darstellern hört auch hier der Spass auf. Während der eine ganz moralisch eine ganze Zivilisation anführt, bietet der andere sich als anarchischer Rivale an, der dem Obersten der Stadt einen Strich durch die Rechnung machen möchte. Und wieder muss man hierbei mit allgegenwärtiger Pseudogesellschaftskritik kämpfen. Was davon übrig bleibt sind nur unnötige zwischenmenschliche Konflikte, die die Spannung immens in den Keller treiben. Und die ist ohnehin schon rar gesät, vorallem kommt hier selten sowas wie Horroratmosphäre auf. Stattdessen mischt unser Romero das ganze noch mit klasse Endzeitelementen und versucht sich als Mad Max mit intelligenten Zombies. Dass dabei die Reinkarnation des Quotenschwarzen auf Zombieseite irgendwann total nervt, sollte klar sein, obwohl das jetzt natürlich nicht daran liegt, dass er farbig ist, sondern weil er einfach in seiner Darstellung bloss lächerlich und kindisch wirkt. Und sowas ist dann der Oberzombie? Also bitte Herr Romero, irgendwie ist das Drehbuch allerletzter Käse. Wenigstens stimmt dann hierbei aber die Action und die beschert uns dann wenigstens mit so allerlei blutigen Effekten. Mit Sicherheit schön anzusehen, aber das ganze hat dann aber leider nicht die Intensität seiner alten Filme. Also eine Schlachtplatte ist wahrlich was anderes, zumindest stimmt aber, das erste Mal in einem Romero Film das Zombiemakeup.
Fazit:
Irgendwie bloss nur noch schrecklich solides Popcornkino. Konsequent Mainstream Herr Romero, das nächste Mal bitte wieder mehr Innovation und falls es irgendwie geht. Gesellschaftskritik kann man auch glaubhafter rüberbringen. Alles in allem sicher ein Film, der seine Freunde finden wird, für mich bloss klägliches Mittelmaß mit ein paar tollen Effekten.
53%