George A. Romero - The Godfather of Zombie, der Erfinder eines ganzen Genres, die Ikone des Mitternachtskinos hat 20 Jahre nach seinem genialem Day of the Dead einen neuen Zombiefilm gedreht.
Land of the Dead ist laut Romero nicht als Fortsetzung seiner ersten Zombiefilme konzipiert. Der Film soll vielmehr als Anfang einer neuen Reihe verstanden werden. Aha.
Drei Jahre nach dem Ausbruch der Zombieepidemie leben die Menschen in einer Stadt. Die armen in slumähnlichen Verhältnissen, die reichen in einen super luxoriösem Hochhaus, wie sollte es auch anders sein. Kaufman, gespielt von Dennis Hopper, ist der Oberchef und unterhält eine Privatarmee, die für Ordnung sorgt, fragwürdige Etablissements für das gemeine Volk und natürlich eine Art Jäger und Sammlertruppe, die nachts in den umliegenden Orten nach essbarem und nützlichem sucht. Riley, der Chef der Jäger und Sammler möchte seinen Job an den Nagel hängen und weiter nach Norden ziehen um seinen Ruhestand einzuleuten. Choolo, Rileys Nachfolger, möchte unbedingt in den Tower ziehen. Doch leider wird er von Kaufman enttäuscht, weshalb er sich die Dead Reckoning, eine Art gepanzerter High Tech Truck mit Raketenwerfer, unter die Nägel reißt und Kaufman um die ersehnten Milliönchen erpressen will. Kaufman heuert Riley an um Choolo und die Reckoning zurückzuholen.
Wie Sie vielleicht bemerkt haben, hat Land of the Dead wirklich nichts mit der Living Dead Reihe gemein, außer vielleicht durch die Zombies an sich. Romero schrieb das Drehbuch 1999 eigentlich für die Resident Evil Reihe, es wurde aber abgelehnt (was ja bekanntlich auch nicht viel half). Nach mehrmaligen umschreiben des Drehbuches und mehrmaligen Absagen der Produzenten, bekam Romero dann aber schließlich doch 15 Mio Dollar für seinen vierten Zombiefilm. Romero wurde völlige künstlerische Freiheit zugesprochen, nur sollte er darauf achten, daß der Film möglichst ein R-Rating bekommen könne.
Leider ist Land of the Dead eine ziemliche Gurke geworden. Zwar kann man sich als Zombiefan wirklich nicht über die teils sehr gelungenen Splatter und Goreszenen beschweren, da suppt und schmoddert es zwischendurch recht ordentlich, doch der ganze Rest ist so etwas von lächerlich und vor allem altbacken geraten, mir fehlen fast die Worte. Angefangen bei der mit der groben Kelle aufgetragenen Gesellschaftskritik, die kommt so grobmotorisch rüber, ich dachte die ganze Zeit, Michael Moore läuft gleich durchs Bild. Ja,ja die Bonzen nutzen das arme Volk nur aus, alles klar Herr Romero.
Ich könnte jetzt noch etwas über diesen lächerlichen Truck schreiben, der geradewegs aus einem 80er Jahre Endzeitactioner entsprungen scheint, über Chollo, der sich sehr schnell überreden läßt, über fehlende Spannung an sich, über grölende Motorradfahrer, dämliche Skateboardfahrer und Feuerwerk guckende Zombies. Nein ich lass es lieber.
Land of the Dead zeigt auf, daß sich Romero nicht entwickelt hat. Er ist schlichtweg vor mehr als 20 Jahren stehen geblieben und entlarvt sich als Filmzombie. In einem Spiegelinterview sagt er, er möge die Zack Snyders Dawn of the Dead nicht und auch Danny Boyels 28 Days Later kann ihn nicht überzeugen. Ist irgendwie klar, die beiden Filme sind seinem Land of the Dead um Lichtjahre voraus.