Review

„Was ist aus dem guten alten Zombiefilm geworden?“ werden sich einige nach dem Sichten von „Land of the Dead“ gefragt haben.

Ich finde zu Unrecht! Romero, der Mitbegründer dieses filmischen Genres hat schon in „Day of the Dead“ klare Weiterentwicklungsmöglichkeiten auf Seiten der hirntoten und menschenfleischverspeisenden Genossen aufgezeigt. Wer sich da noch wundert, dass unsere langsam sich fortbewegenden Freunde, jetzt prinzipiell schon bei den olympischen Spielen im 100m Sprint antreten könnten, der hat verschlafen!

Typisch Romero ist auch das einflechten des „sozialkritischen“ Moments in seinen Filmen. So geht es in „Land of the Dead“ um eine befestigte Stadt, welche durchaus als zwei- Klassen Gesellschaft bezeichnet werden darf. Das zeitgenössische Großbürgertum lebt in luxuriösen Wolkenkratzern und das gemeine Volk auf der Straße. Ja, das erinnert schon ans Mittelalter, aber so soll es auch sein. Nun gut, neben dieser gewohnt sozialkritischen Note, welche Romero uns in seinen Filmen präsentiert, haben wir es natürlich auch mit Zombies zu tun. Wie gesagt, es sind nicht die konventionellen Zombies, welche wir aus dem Original „Dawn of the Dead“ kennen, geschweige denn aus „Night of the living Dead“. Unsere Zombies unterliegen in diesem Film einem evolutionsbiologischen Sprung. Neben Emotionen die sie dann und wann bekunden und der Kommunikation die sie untereinander führen, können sie auch Schusswaffen bedienen. Dadurch das unsere untoten Freaks nicht mehr so easy zu dezimieren sind, gibt’s eine Spezialtruppe, die sich dieser zeitgenössischen Form der Zombies annimmt.
Zum Eklat kommt es als die Zombies so schlau werden, dass sie in die Stadt eindringen können...Werden die getötet werden, die es verdient haben?


Ungewohnt ist das Bild eines trauernden, ja sogar weinenden Zombies. Das irritierte mich auch schon ein wenig bei „Day of the Dead“. Nun gut, ich halte es nicht für ideal, aber kann damit leben, auch wenn Romero schon ein wenig weit damit geht, dass Zombies Schusswaffen bedienen können.
Dennoch bin ich der Meinung das Romero durchaus Mut zur Weiterentwicklung zeigt und das er mit selbstgeschaffenen Traditionen bricht. Mal ehrlich, wir schauen uns nun auch die „Zombiefilme“ in Farbe an und beharren nicht manisch darauf, weil der erste Schinken von Romero in klassischem schwarz-weiß gehalten war, dass alle anderen Filme dieses Genres auch in dieser Farbgebung gefilmt werden müssen. WAS WÜRDE UNS DA FÜR EIN SPAß ENTGEHEN! So sollte man sich über solche Kleinigkeiten nicht so künstlich echauffieren. Wesentliches Element in diesem Filmgenre ist doch der Splatter und da gibt uns Romero auch gut was zu sehen im Directors Cut!
Die Schauspieler sind wieder mal alle, bis auf Dennis Hopper, unter aller S.., aber das hat mich noch nicht bei diesem Genre gestört!
Die Atmosphäre ist auch klassisch im Romero-Look gehalten: Schön düster und verwinkelt!
Der Score ist auch ziemlich fett und rockt gut zum Film.

FAZIT:

Wer sich ein wenig vom „klassischen Zombie“ verabschieden kann, der wird auch beim jüngsten Werk von Romero „Land of the Dead“ seine Freude haben. Natürlich bleiben die Klassiker „Dawn-“ und „Day of the Dead“ unerreicht, da erst noch die Gewöhnung an die neuen Fähig- und Fertigkeiten der Zombies, sich noch durchsetzten muss- Bei dem einen mehr beim anderen weniger!

7, 5 Punkte

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