Review

Etwas enttäuscht bin ich ja schon. Dabei war ich ja durchaus aufgeschlossen, nachdem mir die Hochgeschwindigkeitszombies im Dawn-Remake doch mehr zugesagt haben als ich anfangs dachte.
Okay, ich lasse mich auch auf denkende Zombies ein. Dabei bleibt es aber nicht! Der "Hauptzombie" trägt auch noch so viele Emotionen und ein ordentliches Bündel Solidarität in seinem untoten Körper mit sich herum, dass man sich eigentlich ein neues Wort für diese Kreaturen überlegen müsste, da zumindest dieser Zombie nichts mehr mit den Zombies zu tun hat (Er wirkt eher wie der Experimentalzombie aus Day, dessen Verhalten aber herzuleiten war). Dieser Zombie ist eigentlich nichts anderes als ein entstellter Kannibale mit einem Sinn für eine ausgleichende Gerechtigkeit.
Dem Hauptzombie scheint es weniger um Menschenfleisch zu gehen. Für ihn stellt sich der Marsch in die Stadt eher als Revolution gegen die Unterdrücker dar, die die Untoten ihre Existenz nicht zu gönnen scheinen. Die Zombies also als unterdrückte Masse, als die Romero sie seit "White Zombie" immer gesehen hat. Der sozialrevolutionäre Zombie ohne den Anspruch einer entsprechenden Transferleistung durch den Zuschauer war mir echt zu viel. Das ganze wirkt unentschlossen, da der kognitiv denkende, fühlende Zombie in einem netten Trash-Filmchen eine gute Figur machen könnte, aber in der doch eher ernsthaften Zombiereihe von Romero so deplatziert wirkt wie ein Dreijähriger hinterm Steuer eines Linienbusses.
Abgesehen von diesem leider ungeheuren Minuspunkt ist der Film durchaus nicht untauglich, wenn man sich an überstilisierter Plastikatmosphäre, die für Horrorfilme mit ordentlich Geld im Nacken typisch zu sein scheint, nicht stört. Die Handlung ist nach dem von den anderen Untoten-Filmen von Romero bekannten Prinzip aufgebaut: Menschen kommen untereinander nicht klar und deshalb haben die Untoten die Möglichkeit sich zu sättigen. Leider bleibt die Atmosphäre in weiten Teilen auf der Strecke (was auch an dem gefühlsechten "Zombie" der neuen Generation liegt). Unterhalten wird man trotzdem, da es sich wahrlich nicht um Müll handelt. Ohne die Neuerungen, den frischen Wind für das Genre, wäre der Streifen sicherlich besser geworden.
Was die recht zahlreichen Splattereinlagen angeht, so sind die für Computereffekte ganz nett und gelegentlich auch recht krass.

Fazit: Ein für das zeitgenössische Kino recht tauglicher Film, der aber nicht mit seinen Vorgängern gemessen werden sollte.

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